Gastbeitrag Auch wenn Corona uns alle gerade stark beeinflusst, geht das Arbeitsleben irgendwie weiter. Natürlich auch für digitale Nomaden. Als Reiseblogger merken wir die Corona Krise natürlich auch beruflich betrachtet recht stark. Daher ist es vor allem in Krisen-Zeiten wie jetzt gut, wenn man beruflich mehrere Standbeine hat. Z.B. in dem du selbstständig und angestellt zugleich bist. Wie das funktioniert und auch welche Herausforderungen es gibt, verrät uns Tobias in seinem Gastbeitrag.
Übrigens können wir die für den Aufbau eines eigenen Online-Business, um ortsunabhängig Geld zu verdienen, unser kostenloses Webinar empfehlen. Es heißt: „Wie du dir ein 4-stelliges ortsunabhängiges Einkommen aufbaust, selbst wenn du schläfst und dabei die Welt bereist, ohne dass du Angst vor Einnahmenausfällen haben musst“ Hier kannst du es dir ansehen.
Als digitaler Nomade selbstständig und angestellt in Teilzeit
Hast Du dich schon mal gefragt, ob es möglich ist, sowohl selbstständig als auch angestellt zu arbeiten? Ja das ist es! Und das ist überhaupt keine schlechte Idee!
In diesem Gastartikel möchte ich Dir zeigen, wie man das schaffen kann und welchen Weg ich dafür gegangen bin. Im September 2019 habe ich den Entschluss gefasst, meine Arbeitszeit auf 60% zu reduzieren, um zwei weitere Tage in der Woche an Freiheit zu gewinnen. Diese investiere ich seit Januar 2020 in meinen Blog und in das Ausprobieren eigener Ideen.

Wieso selbständig und angestellt in Teilzeit arbeiten?
Vielleicht hast Du dir schon mal überlegt, deinen Job komplett an den Nagel zu hängen und dein eigenes Ding zu machen? Vielleicht hast Du aber das Risiko gescheut und bist daher in der Festanstellung geblieben?
So war es jedenfalls bei mir. Auch wenn meine Rücklagen inzwischen für einige Jahre ohne Einkommen reichen würden, habe ich mich davor gescheut, mein hart erspartes Vermögen einfach so aufs Spiel zu setzen.
Teilzeit in Festanstellung arbeiten war für mich daher die Lösung, die gewissermaßen das Beste aus beiden Welten vereint: Sicherheit plus Freiheit.
Ich habe ein festes Einkommen, das meinen Lebensunterhalt sichert und habe dennoch viel Zeit eigene Ideen und Projekte zu verfolgen und hiermit langfristig die Möglichkeit zu haben, deutlich mehr zu verdienen oder jedenfalls mein Humankapital beständig auszubauen.
unaufschiebbar Tipp: Wenn du nach einem ortsunabhängigen (Teilzeit-)Job in Festanstellung suchst, bietet die AnzeigeRemote Jobbörse von New Work Life passende Job Angebote. Bea und Jan, die New Work Life gegründet haben, sind selber digitale Nomaden und listen vor allem Unternehmen aus der DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz). Als Vertreter eines Remote Unternehmens kannst du hier auch Stellenanzeigen aufgeben.
Arbeitgeberzuschuss zu Kranken- und Rentenversicherung
Darüber hinaus zahlt der Arbeitgeber weiterhin einen Zuschuss zur Krankenversicherung und auch an der Rentenversicherung beteiligt er sich.
Ich habe weiterhin Anspruch auf Urlaub und Lohnfortzahlung im Krankheitsfall. Eine gewisse Struktur ist gar nicht schlecht. Insbesondere, wenn Du neu in die Selbstständigkeit startest, kann das Fehlen jeglicher Strukturen schnell überfordern. Plötzlich bist Du ganz alleine für deinen Tagesablauf und deine Aktivitäten verantwortlich und musst dich selber disziplinieren, um deine Zeit nicht einfach zu vertrödeln.
Ein Teilzeit-Job kann dir helfen, etwas Struktur in deinen Tag zu bringen, indem Du beispielsweise die ersten 4-5 Stunden des Tages im Job arbeitest und erst danach in deiner Selbstständigkeit.
Alternativ kannst du natürlich, und dafür habe ich mich entschieden, deine Arbeitszeit tageweise bündeln, sofern dein Arbeitgeber das zulässt. Ich arbeite beispielsweise Mittwochs bis Freitags jeweils 8 Stunden für meinen Arbeitgeber und habe Montage und Dienstage zur freien Verfügung.

Herausforderungen, wenn Du selbstständig und angestellt in Teilzeit arbeitest
Natürlich gibt es auch einige Herausforderungen, wenn Du angestellt und selbstständig zugleich arbeitest.
Selbstdisziplin ist wichtiger denn je! Sobald du in Teilzeit selbstständig arbeitest liegt es in deiner Verantwortung, selber die Balance zwischen Arbeit im Angestelltenverhältnis, Arbeit in der Selbstständigkeit und Freizeit zu finden.
Mir passiert es selber oft, dass ich meine neu gewonnene Freiheit für andere Dinge einsetze, als ich ursprünglich geplant habe. Mal eben ein paar Freunden bei einem Non-Profit-Projekt helfen, eine neue Stadt erkunden oder einfach entspannt in den Tag hineinleben ist alles kein Problem. Mich zwingt ja niemand, irgendwas zu tun.
Schnell fallen allerdings die ursprünglichen Ziele wie der Aufbau eines Unternehmens oder das Akquirieren neuer Kunden hinten runter.
Einkommensreduktion vorher genau kalkulieren
Darüber hinaus sinkt natürlich auch dein Einkommen zunächst, wenn Du deine Arbeitszeit reduzierst. Daher solltest Du dir unbedingt vorher einen Überblick verschaffen, wie hoch deine laufenden Ausgaben in etwa sind und wie sich dein Gehalt verändert, wenn Du deine Arbeitszeit reduzierst.
Veränderungen im Arbeitsmodus
Wenn du nicht mehr jeden Tag zur Arbeit erscheinst, wird sich zwangsläufig auch die Zusammenarbeit mit den Kollegen verändern, da diese sich darauf ausrichten müssen, auch mal ohne dich auszukommen.
Das kann gut und schlecht zugleich sein. Gut, da deine Kollegen selbstständiger werden und dich weniger benötigen. Schlecht, weil dies dazu führen kann, dass du eher unwichtigere Aufgaben oder Aufgaben mit weniger Verantwortung übertragen bekommst.
Außerdem kann sich die Teilzeitarbeit auch negativ auf die klassische Karriere auswirken, wenn du danach streben solltest. Das ist jedoch sehr individuell je nach Firma und Tätigkeitsfeld.

Wie ändert sich mein Urlaubsanspruch, wenn ich selbstständig und angestellt in Teilzeit arbeite?
Wenn Du deine Arbeitszeit reduzierst, kann sich dadurch auch dein Urlaubsanspruch reduzieren. Das hängt allerdings davon ab, welches Modell du wählst.
Wenn Du weiterhin fünf Tage pro Woche arbeitest und nur die Stunden pro Tag reduzierst, bleibt die Anzahl deiner Urlaubstage unverändert. Wenn Du jedoch weniger Tage pro Woche arbeitest, reduziert sich auch dein Urlaubsanspruch entsprechend.
Ich arbeite nur noch an drei von fünf Tagen. Damit hat sich auch mein Urlaubsanspruch auf 3/5 reduziert. Statt 30 Tagen im Jahr habe ich nun nur noch 18 Tage bezahlten Urlaub zur Verfügung.
Vorsicht vor Stolperfallen bei der Krankenversicherung
Bei der Krankenversicherung musst du insbesondere dann aufpassen, wenn du privat versichert bist. Denn solange dein Haupteinkommen aus der Festanstellung kommt, ist es wichtig, dass es über der Versicherungspflichtgrenze (2020 sind das 62.550€ / Jahr) bleibt.
Andernfalls kann es Dir so wie mir passieren, dass Du wieder zurück in die GKV gezwungen wirst. Und das kann mitunter sogar teuerer sein, als die PKV.
Dieser Umstand hat mich einiges an Zeit und Geld gekostet. Mehr dazu kannst Du in meinem Artikel “Zurück in die gesetzliche Krankenversicherung: Dilemma für Digitale Nomaden” nachlesen.
Als Krankenversicherung für das Ausland bietet sich übrigens auch die Auslandskrankenversicherung der HanseMerkur an. Im Falle einer Infektion mit dem Coronavirus bist du hier übrigens auch grundsätzlich versichert. Dafür gibt es je nach Urlaubs- oder Reiselänge unterschiedliche Möglichkeiten:
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- Auslandskrankenversicherung für Urlaubsreisen (weltweit, bis zu 56 Tage im Jahr bei beliebig vielen Reisen)
- Für Weltreisende (1-Jahres-Krankenversicherung fürs Ausland)
- Auslandskrankenversicherung für Langzeitreisen (bis zu 5 Jahre)
Für welche du dich letztendlich entscheidest hängt natürlich von der Dauer deiner Reise ab.
Senkung des Rentenanspruchs bedenken
Mit deiner Arbeit in der Festanstellung erwirbst Du Rentenpunkte. Diese richten sich nach deinem Einkommen und der Dauer deiner Festanstellung. Wenn Du in Teilzeit arbeitest, erwirbst du konsequenterweise weniger Rentenpunkte.
Mit dem Renteneintritt wird anhand einer Formel errechnet, wieviel Rente du erhältst. Das ist auch schon bei einer Vollzeit-Festanstellung ein erschreckend niedriger Betrag. Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, empfehle ich dir meinen Artikel “Rentenlücke. Keine Angst vor der Altersarmut!”.
Um es kurz zu machen: Im Normalfall klafft zwischen deinem letzten Nettogehalt und deiner Rente eine riesige Lücke. Und diese Lücke wird mitunter größer, wenn Du nur noch in Teilzeit arbeitest.
Daher ist es wichtiger denn je, dass Du selber Rücklagen für das Alter bildest, sobald du vermehrt selbstständig arbeitest. Diesen Umstand vergessen leider viele digitale Nomaden und ein Versäumnis in diesem Bereich kann sich später extrem negativ auf deine Lebensqualität auswirken.

Des Deutschen größtes Hobby: Steuern zahlen
Ein weiteres Thema, um dass du dich plötzlich selber kümmern musst, ist deine Steuererklärung. Zwar ist es auch für Angestellte bereits ratsam, eine Steuererklärung zu erstellen, da man hier schnell mehrere Hunderte oder gar Tausende Euro im Jahr zurückbekommen kann. Allerdings wird diese mit der Selbstständigkeit zur Pflicht.
Während dein Arbeitgeber die Steuern für dein Gehalt automatisch abführt und du nur das Netto auf dein Konto bekommst, erhältst Du als Selbstständiger das Brutto auf dein Konto. Hier ist es sehr wichtig, dass Du immer gleich bei Geldeingang Rücklagen für eine nachfolgende Steuerzahlung bildest.
Wie hoch diese ausfallen muss, hängt sehr von der Art deiner Selbstständigkeit ab. Als Freelancer zahlst Du beispielsweise deinen ganz normalen Einkommenssteuersatz. Dieser richtet sich nach der Höhe deines Einkommens und er liegt zwischen 30 und 45%.
Ich habe mir daher angewöhnt, von jedem Geldeingang pauschal 45-50% auf ein separates Steuerkonto zu verschieben, um immer ausreichende Rücklagen für die Steuerzahlung zu haben.
Übrigens kann das Finanzamt ab dem zweiten Jahr auch eine Steuervorauszahlung auf Basis deiner geschätzten Einnahmen fordern. Es ist daher ratsam, lieber etwas mehr als etwas zu wenig für die Steuer zur Seite zu legen.
Angestellt im eigenen Unternehmen (unaufschiebbar Tipp)
Wenn du bei den Steuern mehr Sicherheit haben möchtest, kannst du auch Angestellter in deinem eigenen Unternehmen sein. Christian ist z.B. Geschäftsführer und Gesellschafter und zugleich auch angestellt in seinem eigenen Unternehmen. Mit dieser Konstellation kannst du dir selbst ein regelmäßiges Angestellten-Gehalt auszahlen. Die Steuern werden dann – wie bei einer „normalen“ Angestellten-Tätigkeit auch – direkt vom Gehalt abgezogen. Auf dem Privat-Konto landet dann nur Geld, was schon versteuert wurde.
Damit steuerlich auch alles korrekt läuft, haben wir übrigens einen Steuerberater. Er kümmert sich darum, dass alle Steuern ordnungsgemäß abgeführt werden und auch um die Buchhaltung. Wir raten dir zudem dazu, dein Geschäftskonto vom Privatkonto zu trennen. Ansonsten verlierst du schnell den Überblick darüber, welches Geld du wirklich ausgeben kannst.
Wir empfehlen hierfür ein Konto bei AnzeigeKontist.
Mehr zum Thema Steuern findest du auch in unserem Beitrag „Digitale Nomaden Steuern – Wie du legal Steuerfreiheit bekommst„.

Selbstständig und angestellt: Remote arbeiten als Softwareentwickler
Wenn ich mit Menschen über das Thema “Remote Work” spreche, höre ich immer ein “Ah ja, natürlich!”, wenn ich erzähle, dass ich Softwareentwickler bin. Die vorherrschende Meinung ist: In der Softwareentwicklung gibt es Remote-Jobs zu Hauf und in allen anderen Disziplinen ist das nach wie vor Wunschdenken.
Diese Einstellung halte ich für grundlegend falsch. Tatsächlich gibt es, insbesondere bei deutschen Unternehmen, gar nicht so viel Auswahl, wenn man gerne remote arbeiten möchte als Softwareentwickler. Bei ausländischen, insbesondere amerikanischen Firmen, sieht es schon deutlich besser aus.
Hier findet man oft auch Remote-Jobs in anderen Disziplinen wie zum Beispiel Marketing, Sales, HR und Kundensupport. Immer mehr Unternehmen erkennen die Vorzüge von Remote Work und geben ihren Mitarbeitern diese Freiheiten. Neue Unternehmen starten oft “remote- first” und machen damit eine produktive Remote-Arbeit zu ihrer Priorität.
Deutsche Unternehmen hinken hier leider etwas hinterher, sodass man genau schauen muss, um ein passendes Unternehmen zu finden. LinkedIn und Xing sind hier gute Anlaufstellen.
Auch als Softwareentwickler findet ein großer Teil der traditionellen Arbeit an Whiteboards und in Meetingräumen statt. Außerdem ist Softwarentwicklung ein Teamsport und eine gute Zusammenarbeit im Team ist das A und O. Hier muss man geeignete digitale Tools finden, welche die Kollaboration unterstützen. Glücklicherweise gibt es mittlerweile die verschiedensten Tools für fast jeden Bereich.
Lesetipp: Digitale Nomaden Jobs: Die Top 22 Unternehmen für ortsunabhängige Jobs

Selbstständig und angestellt in Teilzeit: So überzeugst Du deinen Chef
Wie Du deinen Chef überzeugst hängt natürlich davon ab, in welchem Bereich Du tätig bist, wie dein Chef drauf ist, wie gut dein Verhältnis zu ihm ist und wie wichtig Du für dein Unternehmen bist.
So überzeugst Du deinen Chef, remote arbeiten zu dürfen
Wenn Du derzeit noch im Büro arbeitest, dürfte der erste Schritt sein, deinen Arbeitgeber von den Vorzügen der Remote-Arbeit zu überzeugen.
Hierzu allerdings ein Wort der Warnung: Wenn du im Team arbeitest, kann ich aus eigener Erfahrung nicht wirklich empfehlen, als einziges Teammitglied remote zu arbeiten. Du wirst dann quasi automatisch zum fünften Rad am Wagen, sofern dein Team nicht dazu bereit ist, die Arbeitsweise grundsätzlich neu auszurichten.
Wenn Du deinen Arbeitgeber überzeugen möchtest, fange klein an. Frage zum Beispiel nach 1-2 Home-Office-Tagen pro Woche. Wenn das gut klappt, kannst du im nächsten Schritt danach fragen, ob du testweise für 1-2 Wochen von zu Hause aus arbeiten kannst.
Danach kannst Du diesen Zeitraum weiter ausdehnen. Gute Arbeit deinerseits vorausgesetzt, wird dein Chef schnell Vertrauen gewinnen und sehen, dass du evtl. sogar produktiver bist, als im Büro.
Ein gutes Argument zu Beginn ist auch, dass du jederzeit wieder ins Office kommen kannst, falls es Probleme mit der Zusammenarbeit gibt. Wenn die Remote-Arbeit über 1-2 Monate gut aus dem Home-Office klappt, ist der nächste Schritt, die örtliche Distanz zu erhöhen und mal aus einem anderen Land zu arbeiten (Einverständnis deines Chefs vorausgesetzt). Danach wird dein Chef vermutlich bereit sein, das Arrangement auf unbestimmte Zeit zu verlängern.
Sollte sich dein Chef sperren und dir das Remote-Arbeiten sehr wichtig sein, mache ihm verständlich, dass Du durchaus bereit bist, deinen Arbeitgeber zu wechseln (natürlich nur, wenn das stimmt). Gute Chefs sind normalerweise bereit, ein paar Zugeständnisse zu machen, um gute Mitarbeiter zu halten.
So überzeugst Du deinen Chef, in Teilzeit arbeiten zu dürfen
Sofern Du bei einem deutschen Arbeitgeber arbeitest, hast Du einen gesetzlichen Anspruch darauf, in Teilzeit arbeiten zu dürfen, sofern keine betrieblichen Gründe dagegen sprechen.
Seit Januar 2019 gibt es sogar den Anspruch auf Brückenteilzeit. In Betrieben mit mehr als 45 Mitarbeitern kannst Du für einen vorab definierten Zeitraum in Teilzeit wechseln und hast danach einen Anspruch darauf, wieder in Vollzeit beschäftigt zu werden. Dies war vorher anders.
In meinem Fall war es sehr einfach, meinen Chef davon zu überzeugen, in Teilzeit arbeiten zu dürfen, da ihm sofort klar war, dass er mich lieber für 60% im Unternehmen hat als für 0%. Und wenn dein Arbeitgeber das bei dir anders sieht, ist das eine gute Gelegenheit zu hinterfragen, ob die Wertschätzung deines Arbeitgebers dir gegenüber für dich zufriedenstellend ist. 🙂

Finanztipps für digitale Nomaden
In einem Umfeld, dass sich ständig ändert, ist es oft gar nicht so leicht den Überblick über die Finanzen zu behalten. Oft sind zwar die Fixkosten deutlich niedriger, weil man z.B. keine feste Miete bezahlt. Im Gegenzug ist der Anteil der schwankenden Kosten aber deutlich höher.
So zahlt man AirBnBs oft Monate im Voraus und es kann sein, dass man in einem Monat die Unterkünfte für drei Monate im Voraus bezahlt (zumindest anteilig) und außerdem noch Flüge und dergleichen.
Darüber hinaus schwankt bei Selbstständigen das Einkommen mitunter stark. Daher kann die Finanzplanung alles andere als trivial ausfallen. Die nachfolgenden Tipps sollen dir dabei helfen, dieses Thema etwas besser im Griff zu haben.
#1: Budget Apps nutzen
Apps wie MoneyControl können Dir dabei helfen, den Überblick über deine laufenden Ausgaben und Einnahmen zu behalten. So kannst du ganz genau sehen, wieviel Geld du jeden Tag ausgeben darfst, um am Monatsende nicht im Minus zu sein.
#2: Rücklagen für variable Kosten bilden
Darüber hinaus ist es sehr hilfreich, Rücklagen für Transport und Unterkunft im Voraus zu bilden. Für mich hat es sich bewährt, hier eine Rücklage für die nächsten drei Monate parat zu haben.
Wenn sich dann in einem Monat mal die Ausgaben für Unterkünfte häufen, ist das kein Problem. Um die Höhe deiner Rücklage festzulegen ist es sinnvoll einmal auszurechnen, wieviel du im Durchschnitt pro Nacht bezahlst. Diesen Betrag multipliziere ich mit 40 und dies ist der Betrag, den ich jeden Monat für Unterkünfte zur Seite lege.
Wieso 40? Rein rechnerisch müsste auch ein Multiplikator von 31 ausreichen (31 Tage / Monat). Ich habe hier jedoch lieber einen Sicherheitspuffer, falls es etwas teurer wird. Außerdem macht es Sinn, gesonderte Rücklagen zu bilden, wenn du absehen kannst, dass du in ein teures Land reisen wirst.
Auch für Flüge bilde ich natürlich Rücklagen. Bei mir sind das etwa 100€ im Monat, aber das hängt natürlich sehr davon ab, wie viel und wie weit du reisen möchtest.
Zur Orientierung: Unsere Reisekosten-Beispiele als digitale Nomaden:

#3: Privat für das Alter vorsorgen
Eine andere Rücklage, die viel wichtiger ist, als eine Rücklage für Spaß und Reisen, ist die private Altersvorsorge. Viele digitale Nomaden sind selbstständig oder haben eigene Unternehmen.
Damit geht einher, dass kein Staat für dein Alter vorsorgt. D.h. Du wirst keine oder eine sehr niedrige Rente erhalten. Wenn Du nicht bis zu deinem Tod arbeiten möchtest, brauchst du einen Plan, der das verhindert.
Hast Du ein erfolgreiches Unternehmen, dass auch ohne dich gut läuft? Gratulation! Das kann eine tolle Altersvorsorge sein. Bist du aber eher als Freelancer unterwegs, macht es Sinn, auch hierfür Rücklagen zu bilden.
Diese Rücklagen solltest Du langfristig, z.B. in ETFs investieren, um die Inflation auszugleichen und dein Kapital zu vermehren. Welche Strategie du hier wählst hängt von vielen Faktoren wie z.B. deinem Alter, deiner Risikoaffinität, deinen Plänen und deiner gegenwärtigen Situation ab.
Sprich mich gerne an, wenn du mehr über dieses Thema wissen möchtest. 🙂
#4: Rücklagen für Steuern bilden
Abhängig davon, ob Du offiziell in einem Land lebst und wie dein Unternehmensmodell aussieht, wirst du Steuern zahlen müssen. Die Höhe deines Steuersatzes kann extrem unterschiedlich ausfallen.
So kann ich als Freelancer in Deutschland beispielsweise einen Steuersatz von 42% haben, während es in Bulgarien nur 10% sind.
Sofern Du der Steuerpflicht nicht gänzlich entkommen kannst, musst Du Rücklagen für den Zeitpunkt bilden, an dem das Finanzamt deine Steuern haben möchte. Auf der sicheren Seite bist Du, wenn du von jedem Euro, den Du einnimmst, den Anteil zur Seite legst, der deinem Steuersatz entspricht.
#5: Bilde dich in Finanzthemen weiter
Das Thema Finanzen hat viele Facetten und es gibt noch viel mehr Aspekte, die du hier beachten solltest.
Egal ob digitaler Nomade oder nicht, mache das Thema Finanzen zu einer persönlichen Angelegenheit und lass nicht andere für dich entscheiden. Wie du mit deinen Finanzen umgehst hat einen enormen Einfluss auf dein Leben, deine Lebensqualität und deine Zukunft.
Am Anfang hast Du vielleicht eine gewisse Abneigung zu Finanzthemen. Aber das geht vorbei, wenn Du erst mal die Früchte deiner Arbeit in diesem Bereich siehst. 😉
Selbstständig und angestellt in Teilzeit: Fazit
Das Leben in der Grauzone zwischen Festanstellung und Selbstständigkeit ist nicht immer einfach, aber definitiv die Anstrengung wert. Du hast die Absicherung aus der Festanstellung und die Freiheit aus deinem eigenen Business.
Gerade während des Aufbaus eines eigenen Unternehmens kann ich diesen Ansatz durchaus empfehlen.
Welches Model hast Du für dich gewählt? Festanstellung, Selbstständigkeit oder eine Kombination aus beidem? 🙂

Über mich
Mein Lebenslauf sah bis 2018 ziemlich durchschnittlich aus. Ich wuchs in Lübeck und Umgebung auf, ging zur Schule und studierte danach Informatik an der örtlichen Universität. Danach ging es zum größten Arbeitgeber in der Region und ich verdiente mit dem Berufseinstieg 2015 bereits ein Top-Gehalt bei nur 35 Stunden pro Woche.
Na gut. Die Tatsache, dass ich bereits im Alter von 12 Jahren mein eigenes Unternehmen im Bereich Web- und Print-Design sowie Systembetreuung gründete und dieses auch während meines Studiums im Nebengewerbe betrieb, ist vielleicht eine kleine Besonderheit.
Ab etwa 2016 gelang mir jedoch der Ausbruch aus diesem recht gradlinigen Lebenslauf, wie man ihn in unserer Gesellschaft schon früh als das Ideal eingeimpft bekommt.
Hallo! Mein Name ist Tobias und ich betreibe seit 2016 den Blog “Der Finanzfisch” indem ich über Finanzgrundlagen aber auch meine persönliche und finanzielle Entwicklung sowie meine Investments und Unternehmungen berichte. Ich habe diesen Blog gegründet, um meine eigenen Gedanken zu diesem Thema nieder zu schreiben und irgendwie hat das Menschen interessiert. Aus dem Hobby ist ein fester Bestandteil meines Alltags geworden. Seitdem inspiriere ich mehrere zehntausend Menschen jeden Monat mit meinen Anregungen und meinem Lifestyle und habe viele tolle Kontakte knüpfen können.
Mein Leben hat sich seit diesem Zeitpunkt grundlegend geändert. Denn heute arbeite ich als digitaler Nomade selbstständig und angestellt zugleich.
Sparen und Investieren statt Lifestyle-Inflation
Mit dem schlagartigen Anstieg meines Einkommens ging auch das “Problem” einher, dass ich nicht wusste, was ich mit meinem Geld anfangen sollte. Und so begann ich zunächst, nach größeren Apartments und teuren Autos zu recherchieren.
Gerade noch rechtzeitig bevor ich diese Ausgaben tätigte, schafften es Bücher und Podcasts, mich auf die richtige Bahn zu bringen und ich entschloss, den Großteil meines Einkommens zu sparen und zu investieren.
Vom Bürohengst zum digitalen Nomaden
Aus 35 Stunden pro Woche wurden schnell 40 und auch einige Überstunden kamen hinzu. Gleichzeitig nahm die Leidenschaft für den Job ab und der Winter in Norddeutschland ist auch nicht gerade eine Freude. Irgendwann war ich daher an einem Punkt, an dem 30 Tage Urlaub im Jahr einfach nicht mehr ausgereicht haben.
Und so kam eine Veränderung in 2018 hin zu einem ortsunabhängigen Job gerade recht. Dieser brachte mir zwar deutlich weniger Gehalt, aber dank eines sparsamen Lebensstils war das kein Problem. Damit hatte ich zwar noch keine zeitliche, aber immerhin örtliche Freiheit gewonnen.
Nach einigen kleineren Reisen, die mir das nötige Selbstvertrauen gegeben haben, habe ich 2019 meine Zelte in Deutschland abgebrochen, mein Apartment aufgegeben und fast alle Habseligkeiten verkauft oder verschenkt und war ab diesem Zeitpunkt nur noch mit Handgepäckrucksack unterwegs.
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Mehr Informationen- Wie du ein regelmäßiges Einkommen aufbaust, um deine Lebenshaltungskosten zu decken (genug für Krankenversicherung etc.)
- Wie du dir ein 4-stelliges ortsunabhängiges Einkommen aufbaust, selbst wenn du schläfst und dabei die Welt bereist, ohne dass du Angst vor Einnahmenausfällen haben musst
- Wie du noch heute deinen ersten Euro ortsunabhängig verdienen kannst und digitaler Nomade wirst.
- Wie du deine Einnahmen automatisierst, sodass du nicht mehr Zeit gegen Geld tauschst.
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2 Responses
Antonia
Es ist ein guter Tipp, 45-50% der Einnahmen aus der Selbstständigkeit auf ein separates Steuer-Konto zu überweisen. Dazu raten Steuerberater ja auch. Um so besser, wenn davon noch was übrig bleibt.
unaufschiebbar.de
Hallo Antonia,
Danke für dein Feedback. Ja, wenn am Ende sogar noch etwas übrig bleibt, ist es natürlich toll 🙂
Liebe Grüße
Jenny & Christian