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Du möchtest wissen, wie du deine Gewinne aus dem CFD-Handel korrekt versteuerst? In diesem Artikel erfährst du alles, was du über die Besteuerung von CFDs in Deutschland wissen musst, welche Regeln es für Verluste gibt und wie du deinen Sparerpauschbetrag optimal nutzen kannst. Wir beleuchten die aktuelle Gesetzeslage, geben dir praktische Beispiele und zeigen dir, worauf du achten solltest, wenn du mit einem ausländischen Broker handelst.

Die Grundlagen: CFD-Besteuerung in Deutschland

Wir fangen mit der wichtigsten Frage an: Wie werden CFD-Gewinne besteuert? Gewinne, die du aus dem Handel mit Contracts for Difference (CFDs) erzielst, gelten in Deutschland als Kapitalerträge und unterliegen der sogenannten Abgeltungssteuer. Das bedeutet, es gibt einen festen Steuersatz, der auf deine Gewinne angewendet wird. Dieser pauschale Satz macht die Besteuerung relativ unkompliziert.

  • Der Steuersatz: Die Abgeltungssteuer beträgt pauschal 25 %.
  • Zusätzliche Abgaben: Hinzu kommen der Solidaritätszuschlag (Soli) in Höhe von 5,5 % der Abgeltungssteuer und gegebenenfalls die Kirchensteuer, deren Höhe je nach Bundesland variiert.
  • Gesamtbelastung: Die gesamte Steuerlast beläuft sich somit auf rund 26,375 % (ohne Kirchensteuer) und kann mit Kirchensteuer auf bis zu 27,8 % ansteigen.

Wir möchten dir das an einem einfachen Beispiel veranschaulichen:

  • Dein Gewinn: Du erzielst 1.000 € Gewinn aus dem CFD-Handel.
  • Abgeltungssteuer: 1.000 € x 25 % = 250 €
  • Solidaritätszuschlag: 250 € x 5,5 % = 13,75 €
  • Zu zahlende Steuern (ohne Kirchensteuer): 250 € + 13,75 € = 263,75 €

Das klingt erst einmal nach viel, aber es gibt einen wichtigen Freibetrag, den wir uns im nächsten Abschnitt genauer ansehen werden.

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Schau du dir auch gerne mein Video an:

Sparerpauschbetrag: Dein steuerfreier Puffer

Jeder, der in Deutschland Kapitalerträge erzielt, hat Anspruch auf den Sparerpauschbetrag. Dieser Freibetrag sorgt dafür, dass deine ersten Gewinne aus Kapitalanlagen steuerfrei bleiben.

  • Höhe des Freibetrags: Für Alleinstehende beträgt der Sparerpauschbetrag 1.000 € pro Jahr. Für gemeinsam veranlagte Ehepaare liegt er bei 2.000 € pro Jahr.
  • Wichtig zu wissen: Dieser Freibetrag gilt für alle deine Kapitalerträge, also nicht nur für CFD-Gewinne, sondern auch für Zinsen, Dividenden oder Gewinne aus Aktienverkäufen.

Um diesen Freibetrag zu nutzen, musst du bei deinem deutschen Broker einen Freistellungsauftrag einrichten. Dadurch zieht der Broker die Abgeltungssteuer erst dann ab, wenn deine Gewinne den von dir freigestellten Betrag überschreiten. Hast du keinen Freistellungsauftrag eingerichtet oder handelst bei einem ausländischen Broker, musst du deine Kapitalerträge in der jährlichen Steuererklärung angeben. Das Finanzamt verrechnet dann die bereits gezahlten Steuern mit deinem Freibetrag und erstattet dir zu viel gezahlte Beträge zurück.

Verluste ausgleichen: Die Verrechnung von CFD-Verlusten

Beim Trading, besonders mit spekulativen Produkten wie CFDs, gehören Verluste zum Geschäft. Die gute Nachricht ist, dass du deine Verluste steuerlich geltend machen kannst. Lange Zeit gab es hier eine problematische Regelung, die jedoch mit dem Jahressteuergesetz 2024 (rückwirkend) abgeschafft wurde. Die alte Regelung (bis Steuerjahr 2023): Bis vor Kurzem durften Verluste aus Termingeschäften (zu denen CFDs steuerlich gezählt wurden) nur bis zu einer Grenze von 20.000 € pro Jahr mit Gewinnen aus denselben Termingeschäften verrechnet werden. Das führte zu absurden Situationen, in denen Trader, die hohe Verluste und hohe Gewinne hatten, trotzdem Steuern auf die Gewinne zahlen mussten, weil die Verluste nicht vollständig verrechenbar waren. Die neue Regelung (ab Steuerjahr 2024): Das Jahressteuergesetz 2024 hat diese Beschränkung aufgehoben. Das bedeutet für dich:

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  • Uneingeschränkte Verrechnung: Verluste aus dem CFD-Handel können nun uneingeschränkt mit Gewinnen aus anderen Termingeschäften (wie Futures oder Optionen) verrechnet werden.
  • Steuerliche Gerechtigkeit: Diese Änderung sorgt für mehr Fairness und entlastet Trader, die sowohl Gewinne als auch Verluste erzielen.
  • Verlustvortrag: Übersteigen deine Verluste deine Gewinne, kannst du den verbleibenden Verlustvortrag in das nächste Jahr mitnehmen und dort mit zukünftigen Gewinnen verrechnen.

Wichtig: Es ist essenziell, dass du deine Trading-Aktivitäten genau dokumentierst. Ein lückenloser Nachweis deiner Trades ist die Grundlage dafür, dass das Finanzamt deine Verluste anerkennt.

Wie funktioniert die Verrechnung praktisch?

Nehmen wir an, du hast in einem Jahr folgende Kapitalerträge und -verluste:

  • Gewinn aus CFD-Handel: 15.000 €
  • Verlust aus CFD-Handel: -10.000 €
  • Dividenden aus Aktien: 500 €
  • Verluste aus Aktienhandel: -2.000 €

So sieht die Verrechnung aus:

  1. Verrechnung von CFDs: Du verrechnest deine CFD-Verluste von 10.000 € mit deinen CFD-Gewinnen von 15.000 €.
  2. Verbleibender Gewinn: Es bleiben 5.000 € Gewinn aus dem CFD-Handel.
  3. Verrechnung mit anderen Kapitalerträgen: Da Aktienverluste nur mit Aktiengewinnen verrechnet werden dürfen (ein wichtiger Unterschied zu CFDs!), bleiben deine Verluste aus Aktien unberücksichtigt, solange du keine Aktiengewinne hast.
  4. Gesamtgewinn: Dein zu versteuernder Kapitalertrag beträgt 5.000 € (aus CFDs) + 500 € (aus Dividenden) = 5.500 €.
  5. Freibetrag nutzen: Von den 5.500 € kannst du deinen Sparerpauschbetrag von 1.000 € abziehen.
  6. Zu versteuernde Summe: Übrig bleiben 4.500 €, auf die du die Abgeltungssteuer zahlst.

Der Sonderfall: Handel mit ausländischen Brokern

Die meisten CFD-Broker haben ihren Sitz nicht in Deutschland, sondern oft in Zypern, Großbritannien oder anderen Ländern. Das hat Konsequenzen für die Besteuerung.

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  • Kein automatischer Steuerabzug: Ein ausländischer Broker ist nicht dazu verpflichtet, die deutsche Abgeltungssteuer direkt an das Finanzamt abzuführen.
  • Deine Verantwortung: Das bedeutet, du musst deine Gewinne und Verluste selbst in deiner Steuererklärung angeben.
  • Anlage KAP: Du gibst deine Kapitalerträge in der Anlage KAP deiner Einkommensteuererklärung an.
  • Liquiditätsvorteil: Der Vorteil ist, dass du deine Gewinne bis zur Abgabe der Steuererklärung weiterverwenden kannst und somit einen Liquiditätsvorteil hast.

Praxistipp: Wir empfehlen dir dringend, alle deine Transaktionen sorgfältig zu dokumentieren. Exportiere regelmäßig die Transaktionshistorie deines Brokers und erstelle eine übersichtliche Tabelle, in der du deine Gewinne und Verluste ausweist. <br>

Gewerblicher Handel: Wann wirst du zum Berufstrader?

Ein Punkt, der viele Trader beschäftigt, ist die Frage, wann man vom privaten Anleger zum gewerblichen Händler wird. Die Abgrenzung ist fließend und wird vom Finanzamt im Einzelfall beurteilt. Indizien für einen gewerblichen Handel können sein:

  • Hohe Handelsfrequenz: Sehr viele Trades pro Jahr.
  • Kurze Haltedauer: Sehr kurze Haltedauer der Positionen (Daytrading).
  • Hoher Kapitaleinsatz: Sehr hohes Handelsvolumen.
  • Einsatz von Fremdkapital: Finanzierung der Trades mit Krediten.
  • Umfangreiche Fachkenntnisse: Das Handeln wird mit umfassendem Fachwissen professionell betrieben.

Wird das Finanzamt dich als gewerblichen Händler einstufen, gelten andere Regeln:

  • Einkommensteuer statt Abgeltungssteuer: Deine Gewinne unterliegen nicht mehr der Abgeltungssteuer, sondern der persönlichen Einkommensteuer. Der Steuersatz kann hier je nach deinem Gesamteinkommen bis zu 45 % betragen.
  • Gewerbesteuer: Ab einem Freibetrag von 24.500 € Gewinn pro Jahr kann auch die Gewerbesteuer anfallen.
  • Vorteile: Im Gegenzug kannst du aber auch alle Ausgaben, die mit deinem Trading-Geschäft in Verbindung stehen (wie Computer, Trading-Software, Fachliteratur), als Betriebsausgaben geltend machen.

Wir raten dir, bei Unsicherheit einen Steuerberater zu konsultieren, der auf Kapitalanlagen spezialisiert ist.

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Die wichtigsten Fakten in der Übersicht

Wir haben die entscheidenden Punkte zur Besteuerung von CFDs noch einmal für dich zusammengefasst, damit du einen klaren Überblick hast:

  • Abgeltungssteuer: CFD-Gewinne unterliegen der Abgeltungssteuer von 25 % zzgl. Soli und ggf. Kirchensteuer.
  • Sparerpauschbetrag: Nutze deinen Freibetrag von 1.000 € (Alleinstehende) bzw. 2.000 € (Ehepaare) durch einen Freistellungsauftrag bei deinem Broker.
  • Verlustverrechnung: Seit dem Jahressteuergesetz 2024 ist die Verlustverrechnung von CFD-Verlusten uneingeschränkt möglich. Das ist eine der wichtigsten und positivsten Änderungen in der CFD Besteuerung.
  • Deutsche vs. ausländische Broker: Bei einem deutschen Broker wird die Steuer automatisch abgeführt. Bei einem ausländischen Broker musst du deine Gewinne selbst in der Steuererklärung (Anlage KAP) angeben.
  • Dokumentation: Führe eine lückenlose Dokumentation deiner Trades, um Verluste geltend machen zu können und im Falle einer Nachfrage des Finanzamts vorbereitet zu sein.
  • Gewerblicher Handel: Bei sehr intensivem Trading kann das Finanzamt dich als gewerblichen Händler einstufen, was eine Besteuerung nach deinem persönlichen Einkommensteuersatz nach sich zieht.

Fazit

Die Besteuerung von CFDs ist dank der jüngsten Gesetzesänderungen in Deutschland einfacher und fairer geworden. Durch die Aufhebung der Verlustverrechnungsbeschränkung bist du als Trader nun deutlich besser gestellt. Wichtig ist, dass du dich aktiv mit dem Thema auseinandersetzt, deine Unterlagen sorgfältig führst und bei Bedarf professionelle Hilfe in Anspruch nimmst. So kannst du sicherstellen, dass du deine Gewinne nicht nur erfolgreich, sondern auch steuerlich korrekt realisierst.

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Hi, wir sind Jenny und Christian. In unserem Leben gibt es drei große Leidenschaften: Unsere Kinder, das Reisen und das ortsunabhängige Arbeiten. Alle drei Themenbereiche spiegeln sich hier auf unserem Blog wider. Wir teilen gerne unsere Erfahrungen und Tipps mit dir, um damit einen Mehrwert für deine (Familien-)Reise oder dein ortsunabhängiges Business zu bieten. Wir freuen uns, dass du hier bist und sagen Danke fürs Lesen! :-)

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