Die Reise Fotografie schafft Erinnerungen, mit denen wir emotional viel verbinden. Denn auf Reisen entstehen in der Regel unvergessliche Momente, von denen du noch lange zehren kannst. Um die schönsten Momente deiner Reisen auf Fotos festzuhalten, solltest du einige Kniffe beachten. Denn es gibt einige typische Fehler, die dazu führen, dass deine Reise Fotos am Ende nur mittelmäßig werden.
Schließlich sollen deine Fotos ja mindestens so gut werden, wie du den Moment mit dem menschlichen Auge auch erlebt hast. Damit du am Ende nicht enttäuscht auf deine Fotos schaust, gibt es ein paar goldene Regeln für die Reise Fotografie. Dabei kommt es nicht darauf an, welche Kamera oder welches Smartphone du zur Reise Fotografie nutzt. Denn nicht die teuerste Kamera erzeugt am Ende auch zwingend das beste Foto.
Vielmehr kommt es auf dich als Fotografen an. Und darauf, was du aus dem Foto herausholst. Wir selbst fotografieren leidenschaftlich gerne mit dem iPhone. Vor allem, seit das iPhone sogar drei Linsen bietet (Teleobjektiv, Weitwinkel und Ultra-Weitwinkel). Doch auch mit der besten Kamera erhältst du nicht automatisch schöne Reise Fotos. Diese entstehen aus unserer Erfahrung erst, wenn du die typischen Fehler vermeidest. Welche Fehler dies in Hinblick auf die Reise Fotografie sind, erklären wir dir nachfolgend.
Für bessere Ergebnisse in der Reise Fotografie solltest du diese 12 Fehler vermeiden
Die nachfolgenden Fehler gelten sowohl in der Reise Fotografie als auch in der Fotografie im Allgemeinen. Wenn du Fotos erstellst, sollen diese sich nach Möglichkeit von denen anderer Fotografen abheben. Sie sollen also die Aufmerksamkeit und das Interesse des Betrachters auf sich ziehen. Egal, ob bei Social Media (Instagram, Facebook, Pinterest, etc.) oder wenn du die Bilder deiner Familie oder deinen Freunden zeigst. Richtig?
Fotos, die die Aufmerksamkeit des Betrachters wecken, erhältst du in der Regel dann, wenn du die nachfolgenden Fehler vermeidest.
#1: Mache nicht dasselbe Reise Foto wie 99% der anderen Menschen
Reise Fotos werden jeden Tag unzählig viele erstellt. Stelle dir alleine einmal vor, wie viele Fotos täglich vom Eiffelturm in Paris gemacht werden. Es müssen vermutlich Tausende sein. Wenn du nun ebenfalls den Eiffelturm fotografieren möchtest, gilt es kreativ zu sein. Denn ein weiteres Standard Foto des Pariser Wahrzeichens braucht eigentlich niemand mehr.
Stattdessen solltest du in der Umgebung des Eiffelturms Ausschau danach halten, was du als weiteres Motiv oder als Besonderheit auf dein Foto integrieren kannst. Dies können z.B. Blumen oder Vögel sein, die du im Vordergrund des Bilds aufnimmst. Oder auch eine Spiegelung des Eiffelturms im Wasser. Zudem wirkt es meist auch interessanter, wenn du Menschen auf dem Foto integrierst.
Wichtig ist, dass du nach etwas suchst, dass die Sehenswürdigkeit anders zeigt, als die meisten anderen Fotos. Also weg vom klassischen Standard Foto und hin zu einem Foto, dass die Menschen so noch nicht gesehen haben. Am leichtesten erreichst du dies in der Regel, in dem du ein weiteres Motiv (z.B. Blumen) im Vordergrund des Bilds platzierst.
#2: Fotografiere nicht mit verschmierter Linse
Ein Fehler, der zu unscharfen Bildern in der Reise Fotografie führt, ist eine verschmierte Linse. Beim Reisen kommt dies aus unserer Erfahrung tendenziell etwas häufiger vor. Denn oftmals bist du von der Landschaft oder einer Sehenswürdigkeit so in den Bann gezogen, dass du gar nicht darauf achtest, ob die Linse verschmiert ist. Deshalb ist es besonders wichtig, dass du gezielt darauf achtest, deine Linse zu säubern.
Habe am besten immer ein Mikrofasertuch bei dir und auch schnell griffbereit. Sofern du mit dem Smartphone fotografierst, raten wir dir zu einer Schutzhülle. Diese schützt das Smartphone nicht nur vor Kratzern, sondern umgibt auch die Linsen auf der Rückseite des Smartphones. Die Linsen ragen dadurch nicht mehr empor, sondern werden von der Hülle umgeben. Dies reduziert das Risiko, dass Kratzer auf die Linse kommen. Zudem bleibt die Linse aus unserer Erfahrung auch länger sauber.
Wir nutzen beispielsweise eine Anzeigetransparente Schutzhülle fürs iPhone 11.
#3: Schalte den Live Modus nicht aus
Wenn du zur Reise Fotografie ein Smartphone nutzt, ist oftmals auch ein Live Modus integriert. Dieser Live Modus bietet dir den Vorteil, dass sowohl vor wie auch nach dem Auslösen des Foto Buttons weitere Fotos erzeugt werden. Du erhältst also eine Art Serienfotografie und kannst später die beste Aufnahme auswählen.
Das Fotografieren im Live Modus macht vor allem dann Sinn, wenn du Menschen fotografierst. Denn wie oft hast du dich schon darüber geärgert, dass jemand auf einem ansonsten perfekten Foto die Augen zu hatte? Oder dass jemand genau in dem Moment, in dem du das Foto erstellt hast, wegguckt? Mit einem Live Foto gehört dieser Ärger der Vergangenheit an. Egal, ob du ein Reise Foto von dir selbst, deiner Familie oder Einheimischen erstellst: Mit einem Live Foto steigen deine Chancen aufs perfekte Bild erheblich.
Beim iPhone hast du zudem einen weiteren Vorteil. Denn wenn du im Live Modus fotografierst, kannst du anschließend die Langzeitbelichtung nutzen. Auf dem iPhone sind Live Fotos ab dem iPhone 6S mit iOS11 oder aktueller verfügbar. Dadurch kannst du einen Wasserfall z.B. fließend weich darstellen. Wichtig ist dann vor allem, dass du das iPhone schon vor dem Auslösen des Fotos stabil und wackelfrei hältst. Denn wenn Sequenzen des Live Fotos verwackelt sind, erhältst du später auch ein verwackeltes Bild.
Beim iPhone ist die Langzeitbelichtung innerhalb weniger Sekunden erzeugt. Du musst das Live Foto einfach nur öffnen und mit dem Finger nach oben wischen. Unter dem Foto erscheinen dann verschiedene Effekte, die du aufs Foto anwenden kannst. Der letzte Effekt ist die Langzeitbelichtung, mit dem du Wasser weich zeichnen kannst.
Du solltest jedoch wissen, dass Live Fotos mehr Speicherplatz auf deinem Smartphone benötigen. Daher macht es eigentlich Sinn, den Live Modus nur zu nutzen, wenn du sich bewegende Dinge fotografierst (z.B. Personen, Tiere oder Wasser). Da man aus unserer Erfahrung jedoch schnell vergessen kann, den Live Modus zu aktivieren, lassen wir persönlich ihn meistens dauerhaft an. Wir nehmen also lieber mehr Speicherplatz in Kauf, als uns später über den vergessenen Live Modus zu ärgern 😉
#4: Halte dich nicht nur in den typischen Touristen-Spots auf
Ein weiterer „Fehler“, der in der Reise Fotografie häufig zu 0815-Bildern führt, ist der falsche Aufenthaltsort. Denn herausragende Fotos erhältst du in der Regel nicht inmitten der Touristen Hotspots. Dort, wo quasi jeder seine Reise Fotos erstellt, kommen täglich Hunderte oder gar Tausende Bilder zustande. Die Motive sind dabei meistens sehr ähnlich und wirken nahezu gleich. Wenn du dann kein spannendes Motiv in den Bild-Vordergrund bringst (siehe #1), erhältst du in der Regel „langweilige“ Standard Fotos.
Für die Reise Fotografie empfehlen wir dir daher, auch außerhalb der Touristen Hotspots unterwegs zu sein. Um herauszufinden, wo du schöne Foto-Spots für die Reise Fotografie findest, kannst du z.B. folgende Dinge tun:
- Suche im Internet (z.B. über Google) nach Geheimtipps oder guten Foto-Spots für dein Reiseziel
- Frage die Einheimischen (z.B. Mitarbeiter im Hotel, den Vermieter deiner Unterkunft, den Kellner im Restaurant, etc.) nach Tipps
- Binde in deine Recherche auch Lost Places ein. Diese sind oft besonders interessant für Reise Fotos.
- Recherchiere bei Fotografie- oder Reiseblogs wie unserem 😉
Der Vorteil, wenn du außerhalb der Touristen-Regionen fotografierst, ist zudem, dass du oft mehr Ruhe und Zeit hast. Es gibt weniger neugierige Blicke der anderen Menschen, die dir vielleicht peinlich sind. In ruhigen Orten ohne großen Menschenandrang entstehen daher oft mehr Fotos. Durch die größere Auswahl hast du dann auch bessere Chancen, dass am Ende mehr richtig gute Reise Fotos dabei sind.
#5: Fotografiere nicht im prallen Sonnenlicht
Falls du keine Möglichkeit hast, dich außerhalb der klassischen Touristen-Gebiete zu bewegen, kannst du versuchen, deine Reise Fotos bei anderem Wetter bzw. anderem Licht als die meisten anderen zu machen. Die wenigsten stehen z.B. früh morgens auf, um das warme Licht des Sonnenaufgangs für die Reise Fotografie zu nutzen. Zudem fotografieren die meisten Menschen nicht bei „schlechtem“ Wetter. Es gibt also meist unzählig viele Schönwetter-Fotos. Dabei wirkt ein bewölkter oder gar regnerischer Himmel (z.B. wenn ein Gewitter aufzieht) meistens viel interessanter auf Fotos.
Zudem ist es meistens nicht ideal im prallen Sonnenlicht zu fotografieren. Denn die Sonne sorgt dafür, dass du viele sehr helle Bereiche und gleichzeitig starke Schatten erhältst. Hierdurch ist die Belichtung deines Fotos viel schwieriger. Denn wenn du die dunklen Schatten-Bereiche belichtest, werden die von der Sonne angestrahlten Bereiche zu hell. In der Folge verlierst du auch die Details in den hellen Bereichen. Belichtest du hingegen so, dass die hellen Bereiche gut in Szene gesetzt sind, wirken die schattigen Bereiche noch dunkler. Auch hier gehen dann Details verloren.
Einfacher und oftmals auch besser ist es daher, wenn du an bewölkten Tagen fotografierst. Oder wenn du an sonnigen Tagen die Golden Hour nutzt. Also die Stunde nach dem Sonnenaufgang bzw. die Stunde vor dem Sonnenuntergang. Zu diesen Tageszeiten erhältst du besonders warmes Licht, das auf Reise Fotos in der Regel sehr schön wirkt.
#6: Vermeide es, nur freihand zu fotografieren
Viele gute Kameras haben mittlerweile einen Bildstabilisator. Wenn du beim Fotografieren also etwas wackelst, kann die Kamera dennoch ein scharfes Bild erzeugen. Allerdings wird ein nicht wackelfrei aufgenommenes Foto am Ende nie so scharf, wie es im komplett stabilen Zustand geworden wäre. Um in der Reise Fotografie gestochen scharfe Fotos zu erhalten, solltest du daher nach Möglichkeit mit Stativ fotografieren. Dies ist natürlich nicht immer möglich und nimmt auch etwas die Spontanität. Sofern du jedoch ausreichend Zeit hast und z.B. eine Landschaft fotografierst, ist es besser, dies nicht freihand zu machen.
Beim Reisen ist das Mitschleppen eines Stativs natürlich umständlich. Vor allem, wenn du nicht mit dem Auto bzw. einem Fahrzeug unterwegs bist. Es gibt jedoch leichte Reise-Stative, die sich dennoch gut für die Reise Fotografie eignen. Dabei ist es natürlich angenehmer, wenn das Stativ wenig Gewicht hat. Jedoch sind leichtere Stative in der Regel auch weniger stabil.
Sofern es an deinem Foto-Ort viel Wind gibt, solltest du daher extrem vorsichtig mit leichten Stativen sein. Wir sprechen leider aus Erfahrung und haben uns bereits einen dicken Kratzer im iPhone Display eingefangen, als unser Stativ bei einer unerwartet starken Windböe umgefallen ist. Der Kratzer erinnert uns nun jedes Mal an die schöne Vulkan-Landschaft auf Lanzarote, wo dies passiert ist. Auch wenn er also durchaus positive Erinnerungen hervorruft, ist ein solcher Kratzer natürlich störend.
Wir reisen aktuell mit den folgenden Stativen, die sich für Smartphones, aber auch für herkömmliche Kameras eignen:
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Mit einem Stativ und (i.d.R. mitgeliefertem) Bluetooth-Auslöser kannst du auch einfach Selfies von dir machen. Wir nutzen unsere Stative z.B. regelmäßig, um Fotos von uns als Paar oder als Familie zu machen. In der Reise Fotografie ist es besonders schön, wenn du dich bzw. euch auch gemeinschaftlich vor einer schönen Landschaft oder einer Sehenswürdigkeit fotografieren kannst.
#7: Fotografiere nicht nur aus der Standard-Perspektive
Damit deine Reise Fotos aus der Masse herausstechen, ist es häufig hilfreich, wenn du die Perspektive wechselst. Die meisten Menschen fotografieren aus Augenhöhe. Sie nehmen also das Smartphone bzw. die Kamera hoch vor die Augen und lösen das Foto aus dieser Perspektive aus. So sehen wir die Welt in der Regel auch, wenn wir die Straßen entlang gehen.
Spannender wird es in der Regel, wenn du anders als aus Augenhöhe fotografierst. Z.B. in dem du tief runter gehst (dich beispielsweise auf den Boden legst) oder auch irgendwo hinaufkletterst. Beim Hinaufklettern kannst du teilweise schon einer tieferen Drohnenaufnahme Konkurrenz machen. Du kannst je nach Situation z.B. von einem Hügel aus fotografieren oder auch einfach dein ausgeklapptes Stativ in die Luft halten. Das Foto musst du dann entsprechend mit Selbstauslöser oder Bluetooth machen.
#8: Wenn du nicht über deinen Schatten springst, ärgerst du dich später vielleicht
Ob in der Reise Fotografie oder auch allgemein: Du kennst es bestimmt. Diesen Moment, in dem du eigentlich Lust gehabt hättest, ein Foto zu machen. Es jedoch nicht getan hast, da es dir peinlich war. Weil viele Leute drum herum waren oder weil gefühlt alle auf dich geschaut hätten, wenn du jetzt nach vorne trittst und fotografierst. Am Ende ärgerst du dich dann oft darüber, dass du die Gelegenheit nicht genutzt hast.
Wir haben solche Situationen jedenfalls schon öfter erlebt. Situationen, in denen wir nicht über unseren Schatten gesprungen sind und es später dann bereut haben. Aus unserer Erfahrung macht Übung hier auch nicht unbedingt den Meister. Denn auch wenn wir schon oftmals Fotos unter den neugierigen Blicken der Leute erstellt haben, ist es uns nach wie vor oftmals peinlich, wenn gefühlt alle auf uns schauen. Dabei machen wir natürlich nichts Schlimmes. Aber irgendwie lösen die neugierigen Blicke dennoch ein unbehagliches Gefühl aus.
Öfter über seinen Schatten zu springen sagt sich nun leicht. Aber meistens ist es am Ende gar nicht so schlimm gewesen und im Nachhinein freust du dich, dass du die Foto-Gelegenheit wahrgenommen hast.
Falls du mit dem Smartphone fotografierst, kannst du übrigens noch einen Trick nutzen. Um etwas unerkannter zu fotografieren, kannst du das Kopfhörer-Kabel ans Smartphone anschließen. In der Kamera App kannst du dann mit den Lautstärken-Reglern am Kabel (z.B. beim iPhone) den Foto-Auslöser betätigen. So denken die Menschen in der Regel, dass du Musik auf deinem Smartphone hörst. Das ganze ist jedoch nur dann auch wirklich unauffällig, wenn du das Smartphone am Körper hältst und keine offensichtliche Fotoposition einnimmst.
#9: Fotos ohne Personen wirken oft langweiliger
Wir Menschen betrachten ein Foto in der Regel aufmerksamer, wenn hierauf andere Menschen zu sehen sind. Das gilt allgemein in der Fotografie ebenso wie auch in der Reise Fotografie. Sofern du mit deinen Fotos das Interesse des Betrachters wecken möchtest, ist es daher oft eine gute Idee, Personen mit aufs Bild zu nehmen. Bei Reise Fotos können dies entweder fremde Menschen sein, die die Kultur des Landes und seine Menschen widerspiegeln.
Zum anderen wirkt es für Betrachter auch spannend, wenn du selbst und/oder deine Reisebegleiter auf dem Foto zu sehen sind. Anstatt „nur“ eine Landschaft oder einen Strand zu fotografieren, integrierst du also auch Personen im Bild. Dies sorgt in der Regel dafür, dass der Betrachter dein Foto aufmerksamer anschaut.
Denn dadurch, dass Personen auf dem Foto zu sehen sind, bringst du auch Storytelling in die Fotografie hinein. Der Betrachter sieht eine Person auf dem Bild und entwickelt dazu automatisch eine Geschichte im Kopf. Z.B. kann er sich besser vorstellen wie es wäre, nun selbst vor Ort zu sein. Zudem fragt er sich vielleicht, warum die Person gerade lacht oder traurig schaut. Was könnte der Grund hierfür sein?
Falls die Person nicht komplett erkennbar ist, schafft dies ebenfalls Raum zum Storytelling. Wenn die Person z.B. „nur“ als Silhouette zu sehen ist, bietet dies viel Raum für Fantasie. Der Betrachter denkt dann oft unterbewusst darüber nach, wer die Person wohl ist, wie sie gerade schaut oder welche Augenfarbe sie wohl hat. Je mehr man auf dem Bild nicht sieht, desto mehr Raum für Storytelling bietet dein Foto also.
#10: Vergiss die Makro-Aufnahmen nicht
Beim Reisen gibt es oft so viele Eindrücke, dass du gar nicht alles auf Bildern einfangen kannst. Du saugst neue Landschaften und Kulturen auf und versuchst die Highlights als Foto festzuhalten. Was dabei am ehesten vergessen wird, sind die Details. Also die Nah- bzw. Makro-Aufnahmen. Dabei sind es oft die Nahaufnahmen, die uns die Welt aus einer ganz anderen Perspektive zeigen. Sie ermöglichen eine Sicht, die du zuvor noch nicht gesehen hast.
Daher ist es auch und vielleicht sogar vor allem in der Reise Fotografie ratsam, die Dinge von Nahem zu fotografieren. Wie sieht z.B. die exotische Blume in der Makro-Perspektive aus? Und welche Gesichtszüge hat eigentlich genau der Gecko, der in Deutschland nicht zu finden ist? Aus unserer Erfahrung sind Makro-Aufnahmen auf Reisen vor allem in der Natur sowie in botanischen Gärten gut einzufangen. Bestimmt gibt es auch rund ums Hotel oder die Ferienunterkunft interessante Motive für Makro-Aufnahmen.
Sofern deine Kamera ein Makro-Objektiv hat, solltest du dieses auch auf Reisen öfter einsetzen. Falls du mit dem Smartphone fotografierst, kannst du kleine, handliche Aufsteck-Linsen nutzen. Das obere Makro Foto sowie auch das nachfolgende Bild haben wir mit dem iPhone 8 und einem AnzeigeMakro-Objektiv fürs Smartphone erstellt. Da der scharfe Bereich bei solchen Smartphone-Objektiven sehr klein ist, brauchst du wirklich ruhige Hände oder besser noch ein Stativ. Aber die Ergebnisse lassen sich dann wirklich sehen 🙂
#11: Besuche Orte nicht zu schnell, sondern nimm dir Zeit für die Details
In der Reise Fotografie wirst du von neuen Eindrücken fast schon erschlagen. Denn vor allem an neuen Orten erwarten dich viele unbekannte Landschaften, Menschen und Sehenswürdigkeiten. Dies führt dazu, dass man schnell das Auge für die Details verliert. Dies ist jedoch schade, da es oftmals gerade die Details sind, die ein Bild spannend machen. Daher ist es in der Reise Fotografie aus unserer Erfahrung ratsam, die Orte nicht zu schnell zu bereisen.
Wenn du überall nur eine Nacht oder wenige Stunden verbringst, fehlt dir oftmals die Zeit für die Details. Wenn du hingegen länger an Orten verweilst, kannst du sie aus einem anderen Blickwinkel betrachten. Am ersten Tag bist du häufig noch „erschlagen“ von den vielen neuen Eindrücken. Am zweiten Tag nimmst du dann schon mehr Details war. Und je länger du vor Ort bist, desto besser kannst du einen Ort aus unserer Sicht auch fotografisch in Szene setzen.
Wir haben daher für uns entdeckt, dass langsames Reisen viele Vorteile bietet. Nicht nur für die Reise Fotografie, sondern auch allgemein.
#12: Verstaue die Kamera nicht dort, wo du lange kramen musst
Auf Reisen kannst du vieles nur schwer planen. Da du gar nicht weisst, was dich vor Ort erwartet, musst du manchmal schnell reagieren können. Daher ist es bei der Reise Fotografie besonders ratsam, wenn du deine Kamera bzw. dein Smartphone schnell griffbereit hast. Verstaue die Kamera daher nicht unten im Rucksack, wo das Herausholen eine halbe Minute Zeit beansprucht.
Wenn wir unterwegs sind, haben wir das iPhone meist in der Hosentasche oder halten es sogar in der Hand. Dadurch sind wir bei guten Fotogelegenheiten schnell bereit. Beispielsweise wenn ein Tier unseren Weg kreuzt. Oder wenn die Sonne gerade ideal aus den Wolken hervor kommt und einen Ort oder eine Sehenswürdigkeit toll anleuchtet. Manchmal hast du nur ein paar Sekunden Zeit, um das perfekte Foto zu machen. Und wenn du den Moment verpasst, weil deine Kamera nicht schnell genug parat ist, wirst du dich später ziemlich sicher ärgern.
Falls du mit dem Smartphone fotografierst, empfehlen wir dir die Schnellzugriffe auf die Kamera zu kennen. Beim iPhone öffnet sich die Kamera App z.B. schnell, in dem du einfach auf dem Bildschirm zur linken Seite wischt. So bist du innerhalb einer Sekunde startklar und musst nicht erst einen Zahlencode zum Entsperren eingeben.
Fazit: Was sind nun also die „goldenen Regeln“ für die Reise Fotografie?
Wenn wir uns für drei goldene Regeln in der Reise Fotografie entscheiden müssten, wären es vermutlich folgende:
- Werde kreativ und mache dein Reise Foto aus einer anderen Perspektive oder mit einem anderen Vordergrund als 99% der übrigen Menschen
- Fotografiere mehr im Live Modus, um später in der Bildbearbeitung mehr Möglichkeiten zu haben (z.B. geschlossene Augen korrigieren)
- Integriere Personen auf deinen Reise Fotos
Generell gelten diese drei Regeln nicht nur für die Reise Fotografie, sondern auch für die Fotografie im Allgemeinen. Für Reise Fotos sind sie aus unserer Erfahrung aber besonders wichtig und hilfreich.
Was sind deine Erfahrungen mit der Reise Fotografie? Hast du noch weitere oder andere Regeln, die du als Leitfaden befolgst? Dann teile sie gerne im Kommentarfeld unter dem Beitrag. Auch Fragen kannst du hier natürlich gerne stellen.
Wir hoffen, dieser Beitrag war hilfreich für dich und hilft dabei, deine Reise Fotos in Zukunft zu verbessern.
Alles Liebe und viel Spaß beim Fotografieren wünschen dir
Jenny & Christian
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