Wenn du deinen nächsten Urlaub in Deutschland verbringen möchtest, ist der Harz eine lohnenswerte Region. Im Sommer wie auch im Winter erwarten dich hier spannende Ausflugsziele. Während du in der kalten Jahreszeit in den Harzer Bergen Ski fahren kannst, sind die übrigen Monate vor allem zum Wandern beliebt. Allen voran der Brocken steht bei einem Wanderurlaub weit oben auf der Liste. Aber auch schöne Aussichtspunkte, Schlösser, Burgen, Bergwerke, Tropfsteinhöhlen, Wasserfälle und mehr erwarten dich. Diese und weitere Sehenswürdigkeiten im Harz stellen wir dir in diesem Beitrag vor.
Beim Harz handelt es sich um das höchste Gebirge in Norddeutschland. Der höchste Berg ist der Brocken mit 1.141 Metern. Der Harz verteilt sich auf die deutschen Bundesländer Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Früher verlief hier einmal die Grenze zwischen der Bundesrepublik Deutschland (BRD) und der Deutschen Demokratischen Republik (DDR). Falls du dich hierfür interessierst, kannst du dir im DDR Museum Thale ehemalige Wohnraum-Gestaltungen und Eindrücke aus dem Alltagsleben in der DDR anschauen.
Auch für Kinder sowie für einen Urlaub mit Hund bietet der Harz interessante Orte. Eine Tour durch ein Bergwerk, der Besuch einer Tropfsteinhöhle oder die Erkundung einer Burgruine sind nur drei Beispiele dafür, was Kinder im Harz faszinieren kann. Für Vierbeiner gibt es unter anderem im Nationalpark Harz viel Natur zum Erkunden. Im Ort Wildemann findest du auch einen Hundewald (Google Maps), in dem dein Vierbeiner ohne Leine frei herumtoben kann.
Sowohl bei Hundebesitzern wie auch bei Familien und Paaren beliebte Hotels sind beispielsweise das AnzeigeAlte Forsthaus Braunlage (3 Sterne) sowie das AnzeigeRomantik Hotel Alte Münze (4 Sterne).
Bei unserer Reise in den Harz haben wir eins schnell festgestellt: Es gibt viel mehr Sehenswürdigkeiten als wir dachten! 🙂 Vorab hatten wir die Region also durchaus unterschätzt. Gut gefallen hat uns vor allem aufgrund der vielen Ausflugsziele und Sehenswürdigkeiten aber, dass die Entfernungen nicht allzu groß sind. Du kannst also in kurzer Zeit viel erleben. Und zwar ohne, dass du dafür stundenlang im Auto sitzen musst.
Die 20 schönsten Sehenswürdigkeiten im Harz (mit Karte)
Aufgrund der vielen Sehenswürdigkeiten im Harz ist es uns schwergefallen, unsere Top 10 festzulegen. Dennoch haben wir uns am Ende für 10 Orte entschieden, die unserer Meinung nach besonders lohnenswert sind. Da uns die Natur meist mehr begeistert als Ortschaften, ist unsere Auswahl überwiegend Natur geprägt.
Zudem stellen wir dir nachfolgend noch 10 weitere Sehenswürdigkeiten vor. Diese lohnen ebenfalls einen Besuch, sofern dir mehr Zeit zur Verfügung steht. Alle Sehenswürdigkeiten im Harz, die wir in diesem Beitrag vorstellen, findest du auf der nachfolgenden Karte eingezeichnet. Gerne kannst du unsere Harz Sehenswürdigkeiten Karte hier auch als PDF herunterladen, speichern und ausdrucken.
Besucherbergwerk und Weltkulturerbe Rammelsberg (#1)
Der Bergbau spielte im Harz lange Zeit eine wichtige Rolle. Daher findest du heutzutage mehrere stillgelegte Bergwerke, die auch besichtigt werden können. Eines der größten und bedeutendsten Bergwerke ist der Rammelsberg in Goslar. Seit dem 14. Dezember 1992 zählt er zum UNESCO Weltkulturerbe. Zuvor wurde hier über 1.000 Jahre lang Bergbau betrieben. Die Schließung erfolgte im Sommer 1988, da keine weiteren Rohstoffe mehr verfügbar waren. Die natürlichen Vorräte des Rammelsberg waren also erschöpft.
Eine Schließung war bereits 50 Jahre zuvor in Planung. Der nationalsozialistischen Regierung war die Gewinnung von Rohstoffen im eigenen Land jedoch wichtig. Daher erfolgte anstelle der Schließung eine umfangreiche Modernisierung, die weitere 50 Jahre Abbau am Rammelsberg ermöglichte. Während die Bezahlung der Bergleute früher am Existenzminimum lag, sorgte die nationalsozialistische Regierung auch für eine bessere Bezahlung. Während der rund 1.000 Jahre, die im Rammelsberg gearbeitet wurde, waren ausschließlich Männer im Einsatz.
Die ehemaligen Schächte unter Tage sind heute mit Wasser geflutet. Nach dem Ende der Bergbauarbeiten wurde die Pumpe, die das Wasser früher aus den Schächten pumpte, abgeschaltet.
Führungen im Besucherbergwerk Rammelsberg
Heutzutage kannst du aber im Rahmen einer Führung noch immer in den Berg hineingehen. Die ebenerdigen Gänge sind originalgetreu erhalten. Am Rammelsberg werden verschiedene Führungen angeboten. Beliebt sind dabei vor allem die nachfolgenden Touren:
*Diese Touren werden auch für Menschen im Rollstuhl angeboten
**Vom 1. April bis zum 31. Oktober möglich
Wir haben uns für die Tour mit der Bergbahn (Bergbau im 20. Jahrhundert) entschieden. Hierbei fährst du zunächst ca. 7 bis 8 Minuten mit der Bergbahn durch die alten Schächte. Kurz vor dem ehemaligen Grubenaufzug steigst du aus und läufst zu Fuß noch ein Stück weiter. Du kannst einen Blick auf den ehemaligen Aufzug werfen und erhältst jede Menge Informationen dazu, wie der Bergbau früher funktionierte. Unterwegs hast du auch die Möglichkeit, die verschiedenen Erze, Blei und Zink, die früher im Rammelsberg abgebaut wurden, einmal in die Hand zu nehmen.
Wenn die kleine Öl-Lampe, die früher die einzige Lichtquelle für die Bergleute war, erleuchtet, wird die Stimmung im Bergwerk fast schon romantisch. Damals mussten die Bergleute gut aufpassen, dass ihre Öl-Lampe nicht ausging. Denn wenn das Licht einmal erloschen war, wurde es im Bergwerk komplett finster. Wie dunkel es dann ist, wird während der Führung für einen kurzen Moment auch demonstriert.
Uns hat die Tour mit der Bergbahn sehr gut gefallen, sodass wir sie gerne weiterempfehlen.
Museum am Rammelsberg
Zusätzlich oder auch alternativ zu einer Führung im Rammelsberg, kannst du auch das Bergbau-Museum besuchen. Es bietet verschiedene Ausstellungsräume, die noch viele alte Maschinen, Hallen, Werkzeuge und Fotos des ehemaligen Bergbaus zeigen. Auch eine Ausstellung zu den abgebauten Erzen ist vorhanden. Wir hatten von dem Museum vorab gar nicht viel erwartet und waren umso positiver überrascht, wie interessant und sehenswert dieses Museum ist.
Daher solltest du aus unserer Erfahrung ca. 1 Stunde mehr Zeit einplanen, um vor oder nach der Führung noch das Museum anzuschauen. Sofern du an einer Führung teilnimmst, startet diese ohnehin direkt neben den Museumsgebäuden. Das Restaurant „Casino“ bietet warme Speisen, Getränke sowie auch Kaffee und Kuchen an. Hierbei sitzt du inmitten der Bergwerk-Atmosphäre und blickst auf das Gelände.
Eintritt, Öffnungszeiten und weitere Besuchsinformationen
Öffnungszeiten / Startzeiten | Kosten | |
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Bergbau-Museum | Täglich von 9:00 bis 17:00 Uhr (von April bis Oktober bis 18:00 Uhr) Geschlossen am 24. und 31. Dezember | 9 Euro pro Person 6 Euro ermäßigt* 4,50 Euro für Kinder und Jugendliche bis 17 Jahre 18 Euro Familienticket |
Führungen (außer Rathstiefste Stollen) | Mit der Grubenbahn vor Ort: Bergbau im 20. Jahrhundert: Täglich um: 10:30 Uhr 11:30 Uhr (nur April bis Oktober) 12:30 Uhr 13:30 Uhr 14:30 Uhr (nur April bis Oktober) 15:30 Uhr 16:30 Uhr (nur April bis Oktober) Feuer und Wasser: Der Roeder-Stollen: Täglich um: 10:00 Uhr (nur April bis Oktober) 11:00 Uhr 12:00 Uhr 13:00 Uhr (nur April bis Oktober) 14:00 Uhr 15:00 Uhr 16:00 Uhr (nur April bis Oktober) | Museumseintritt + 1 Führung: 16 Euro pro Person 11 Euro ermäßigt* 9 Euro für Kinder und Jugendliche bis 17 Jahre 33 Euro Familienticket Museumseintritt + 2 Führungen: 21 Euro pro Person 15 Euro ermäßigt* 12 Euro für Kinder und Jugendliche bis 17 Jahre 43 Euro Familienticket Museumseintritt + 3 Führungen: 25 Euro pro Person 17,50 Euro ermäßigt* 14 Euro für Kinder und Jugendliche bis 17 Jahre 53 Euro Familienticket |
Adresse (Google Maps) | Bergtal 19, 38640 Goslar |
*gültig für Schüler und Studenten, Menschen mit Schwerbehindertenausweis und Empfänger von Transferleistungen
Hunde dürfen das Museum leider nicht betreten und können zu den Führungen nicht mitgenommen werden. Ausgenommen hiervon sind Assistenzhunde. Da die Temperatur unter Tage bei ca. 10 bis 12 Grad Celsius liegt, sind ein Pullover oder eine Jacke ratsam. Unter Tage musst du zudem einen Schutzhelm tragen. Den Helm kannst du dir zu Beginn der Führung abholen. Er ist im Preis inbegriffen.
Kostenlose Parkplätze befinden sich am Straßenrand vor dem Besucherbergwerk sowie auf den vorgelagerten Parkplätzen.
Hexentanzplatz Thale (#2)
Der Hexentanzplatz zählt zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten im Harz. Aus unserer Erfahrung kann es daher voll werden. Dies gilt insbesondere, wenn an einem Wochenend- oder Feiertag schönes Wetter ist. Zum Hexentanzplatz kannst du entweder mit dem Auto bzw. Wohnmobil hinauffahren oder von Thale aus die Seilbahn nehmen. Auch der Aufstieg zu Fuß oder die Anreise per Fahrrad sind natürlich möglich.
Tipp: Aus unserer Erfahrung ist die Ausfahrt vom Parkplatz am Hexentanzplatz ab 18:00 Uhr kostenfrei. Dies wird vor Ort jedoch nicht bekannt gegeben. Die meisten Besucher bezahlen ihr Parkticket am Automaten und merken dann erst bei der Ausfahrt, dass sich die Schranke von allein (ohne Ticketeingabe) öffnet. Wir empfehlen dir daher, ab 18:00 Uhr an der Schranke erst einmal zu schauen, bevor du zum Parkschein-Automaten gehst.
Das Highlight am Hexentanzplatz ist der Ausblick auf das Bodetal. Hierbei handelt es sich um ein Schlucht ähnliches Tal, dessen Felsen bis zu 280 Meter hoch sind. Die Felsen sowie das Tal sind bewaldet. Durchzogen wird das Tal vom Fluss Bode. Imposant zu sehen ist vor allem, wie steil die Felsen abfallen.
Neben der tollen Aussicht bietet der Hexentanzplatz noch weitere Attraktionen. Passend zum Namen findest du hier verschiedene Hexen- und Teufelsfiguren. Auf dem Hexentanzplatz soll früher die Hexe Watelinde gewohnt haben. Sie soll jungfräuliche Besucherinnen mit dem Hexenzauber belegt haben. Die Hexenfiguren sind heute ein beliebtes Fotomotiv und vor allem für Kinder ein Highlight. Zudem findest du am Hexentanzplatz folgende Attraktionen:
- Tierpark Hexentanzplatz (Waldzoo)
- Hexengolf (Minigolfanlage)
- Sommerrodelbahn Harzbob Thale
- Hexenhaus (auf dem Kopf stehendes Haus mit Figuren)
- Walpurgishalle (Festhalle mit Aufführungen)
- Harzer Bergtheater Thale (Open-Air Bühne)
- Harzeum (Hexenmuseum)
- Ponyreiten
- Kinderspielplatz
- Verschiedene Restaurants, Cafés, Imbissbuden und Souvenirgeschäfte
Der Hexentanzplatz und seine Attraktionen sind daher vor allem bei Familien mit Kindern sehr beliebt.
Koordinaten des Parkplatzes am Hexentanzplatz »
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Koordinaten der Seilbahn-Talstation in Thale »
Baumannshöhle (#3)
Auch die Baumannshöhle zählt zu den Sehenswürdigkeiten im Harz, die du aus unserer Sicht nicht verpassen solltest. Es handelt sich um eine Tropfsteinhöhle im Oberharz. Zugleich ist sie die älteste Schauhöhle in Deutschland. Bereits seit dem Jahr 1646 können Besucher die Höhle besichtigen. Ein Rundgang durch die Höhle ist entweder im Rahmen einer Führung oder auch auf eigene Faust möglich. In der warmen Jahreszeit solltest du dabei an eine Jacke bzw. einen Pullover denken, da die Temperatur in der Höhle bei ganzjährig zwischen 8 und 9 Grad Celsius liegt.
Beeindruckend fanden wir vor allem den Konzertsaal. Er wurde nach dem bekannten Dichter Johann Wolfgang von Goethe benannt. Goethe besichtigte die Baumannshöhle gleich mehrfach und ist bis heute ihr berühmtester Besucher. Die Akustik im Goethesaal ist besonders gut, weshalb er regelmäßig für Konzerte und Theateraufführungen genutzt wird. Sogar für Hochzeiten kann der Goethesaal gemietet werden. Sowohl standesamtliche wie auch freie Trauungen sind hier möglich.
Während eines Rundgangs durch die Höhle erhältst du eine kurze Kostprobe der Konzertatmosphäre. Klassische Musik und ein dazu passendes Lichtspiel zeigen dir, wie eindrucksvoll ein Konzert hier sein kann. Darüber hinaus sind die vielen Tropfsteine natürlich das Highlight der Höhle. Die verschiedenen Tropfstein-Formationen sind so angeleuchtet, dass sie entsprechend gut zur Geltung kommen. Im hinteren Teil der Höhle befindet sich zudem die eindrucksvolle Nachbildung eines Bären-Skeletts. Ein solcher Höhlenbär soll früher einmal in der Baumannshöhle gelebt haben.
Eintritt, Öffnungszeiten und weitere Besuchsinformationen
Informationen zur Baumannshöhle | |
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Öffnungszeiten | Normalerweise täglich von 9:30 bis 17:00 Uhr Änderungen der Öffnungszeiten sind jedoch möglich. Prüfe daher hier, ob es Änderungen gibt. |
Eintritt | 9 Euro pro Person 6 Euro für Kinder zwischen 4 und 14 Jahren Frei für Kinder unter 4 Jahren 28 Euro Familienticket (2 Erwachsene und bis zu 3 Kinder zwischen 4 und 14 Jahren) |
Adresse (Google Maps) | Blankenburger Str. 36, 38889 Oberharz am Brocken |
Ein Rundgang durch die Höhle dauert in der Regel ca. 45 bis 50 Minuten. Aufgrund vieler Stufen ist die Baumannshöhle leider nicht barrierefrei. Für Rollstuhlfahrer und Kinderwagen bzw. Buggys ist sie daher leider nicht geeignet. Hunde und andere Tiere sind in der Baumannshöhle nicht erlaubt. Ebenso sind das Fotografieren und Filmen innerhalb der Höhle nicht gestattet.
Alternativen zur Baumannshöhle sind die benachbarte Hermannshöhle sowie die Iberger Tropfsteinhöhle.
Teufelsmauer (#4)
Auch die Teufelsmauer zählt zu den Sehenswürdigkeiten im Harz, die du nicht verpassen solltest. Es handelt sich um eine 20 Kilometer lange Felsformation aus hartem Sandstein. Sie verläuft durch die Orte Blankenburg, Timmenrode, Thale, Warnstedt und Ballenstedt. Um die Teufelsmauer zu sehen, gibt es daher mehrere Möglichkeiten. Die bekanntesten und lohnenswertesten Stellen der Teufelsmauer verlinken wir nachfolgend zu Google Maps:
- Kleiner und Großer Gegenstein in Ballenstedt
- Warnstedter Teufelsmauer
- Teufelsmauer in Thale
- Hamburger Wappen in Timmenrode
- Großvaterfelsen in Blankenburg
In der Nähe der Teufelsmauer findest du in den jeweiligen Orten auch Parkplätze. Von dort läufst du meist ca. 15 Minuten hinauf zur Teufelsmauer.
Sandhöhlen im Heers und Burg und Festung Regenstein (#5)
Ein ganz anderes und unerwartetes Gesicht zeigt der Harz bei den Sandhöhlen im Heers. Von allen Sehenswürdigkeiten im Harz haben uns die Sandhöhlen am meisten überrascht. Vom Wanderparkplatz der Burg Regenstein führt ein Wanderweg durch den Kiefernwald. Nach ca. 1,5 Kilometern erreichst du eine Lichtung der besonderen Art. Anstelle von typischem Waldboden ist die Erde hier mit feinstem, hellen Sand bedeckt. Ein Bild, das man inmitten des Waldes normalerweise nicht erwartet.
In die Sandhöhlen am Rand der Lichtung wurden von Menschen einige Höhlen hineingeschlagen. Früher wurde hier auch Stubensand gewonnen. Bereits von den Germanen soll die Lichtung im Heers als Versammlungsort genutzt worden sein. Heute begeistert der Ort Wanderer und Naturliebhaber. Obwohl die Sandsteinhöhlen teilweise noch als Geheimtipp im Harz gehandelt werden, sind sie mittlerweile gut besucht. Daher empfehlen wir einen Besuch am Abend, wenn es nur noch vereinzelt Wanderer hierherzieht.
Sofern du etwas mehr Zeit hast, kannst du zudem die Regensteinmühle anschauen. Sie ist vom Wanderparkplatz aus nach ca. 1 Kilometer erreicht. In der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts wurden in die Felsen hinein zwei Mühlräder gebaut. Betrieben wurde die Mühle bis Mitte des 15. Jahrhunderts.
Standort des Wanderparkplatzes bei Google Maps aufrufen »
Burg und Festung Regenstein
Auf dem 290 Meter hohen Sandsteinfelsen Regenstein thront über den Baumwipfeln des Heers eine alte Burgruine. Der Felsen fällt zu drei Seiten hin steil ab, was die Burgruine auch von Weitem zu einem Hingucker macht. Es wird vermutet, dass die natürlich vorhandenen Höhlen bereits um das Jahr 1162 vom damaligen Grafen von Regenstein genutzt wurden. Im Laufe der Zeit entstand eine Burg mit mehreren Räumen. Ab dem Jahr 1671 wurde die Burg von den Preußen zur Festung umgebaut und für Verteidigungszwecke genutzt.
Von der ehemaligen Burg und Festung sind heute nur noch Ruinen vorhanden. Zu sehen sind noch einige Höhlen und Treppen. Zudem bietet die Burgruine einen schönen Weitblick auf die Umgebung. Spannend zu beobachten ist auch, wie die Natur nach und nach ihren Raum zurückerobert.
Vom Parkplatz unterhalb der Burgruine läufst du zunächst ca. 600 Meter lang (10 Minuten) den Berg hinauf. Sollte der Weg für Hunger oder Durst gesorgt haben, gibt es an der Burgruine einen Kiosk, der u.a. Bratwurst, Pommes und Getränke anbietet.
Eintritt, Öffnungszeiten und weitere Besuchsinformationen
Informationen zur Burg und Festung Regenstein | |
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Öffnungszeiten | Von April bis Oktober: Täglich von 10:00 bis 18:00 Uhr Von November bis März: Mittwochs bis sonntags von 10:00 bis 16:00 Uhr |
Eintritt | 3 Euro pro Person 1,50 Euro für Kinder ab 6 Jahren Frei für Kinder unter 6 Jahren 1 Euro für Hunde |
Adresse (Google Maps) | Am Platenberg, 38889 Blankenburg (Harz) |
Aufgrund der Stufen ist die Burgruine für Rollstuhlfahrer leider nur eingeschränkt befahrbar.
Burgruine Scharzfels (#6)
Eine besonders eindrucksvolle Burgruine befindet sich auch in Bad Lauterberg im Harz. Die Burgruine Scharzfels wurde bereits im Jahr 1131 erstmals urkundlich erwähnt. Sie diente vor allem als Festung und galt bis zum Siebenjährigen Krieg als uneinnehmbar. Die Festung hatte im Laufe der Geschichte mehrere Besitzer. Zwischenzeitlich wurde sie auch als Gefängnis genutzt. Im Jahr 1761 wurde die Burg Scharzfeld von französischen Besatzern eingenommen und durch eine Sprengung am 29. September 1761 zerstört.
Seither liegt sie als Ruine brach. Neben der ehemaligen Festung befindet sich heute ein Gasthaus mit Bier- und Cafégarten. Auch deshalb hat sich die Ruine mittlerweile zu einer beliebten Sehenswürdigkeit im Harz entwickelt. Die Straße, die zur Burgruine hinauf führt, ist nur für den land- und forstwirtschaftlichen Verkehr freigegeben. Daher ist die Anreise für Besucher nur zu Fuß bzw. per Fahrrad möglich. Vom Parkplatz am Waldanfang dauert der Aufstieg zu Fuß ca. 20 Minuten (1,2 Kilometer). Es geht stetig bergauf, sodass der Weg durchaus anstrengend ist.
Parkplatz-Koordinaten aufrufen (Google Maps) »
Besonders eindrucksvoll fanden wir den beleuchteten Brunnen sowie das ehemalige Gefängnis. In einem unscheinbaren, engen Raum kannst du bei genauem Hinsehen eine Puppe erkennen, die wie ein Mensch aussieht. Beim Gang um und durch die Ruinen gibt es verschiedene Informationstafeln, die über die frühere Verwendung Auskunft geben.
Brocken und Brockenbahn (#7)
Wenn wir über Sehenswürdigkeiten im Harz sprechen, darf der Brocken einfach nicht fehlen! Der höchste Berg Niedersachsens ist schon fast eine Art Wahrzeichen im Harz. Er kann entweder zu Fuß oder mit der Brockenbahn erklommen werden. Der Gipfel liegt auf einer Höhe von 1.141 Metern. Dass auch bereits bekannte Persönlichkeiten wie Johann Wolfgang von Goethe und Heinrich Heine auf dem Brocken waren, ist heute noch an den Wegnamen erkennbar. So führen z.B. ein Goetheweg und ein Heinrich-Heine-Wanderweg nach oben. Goethe ließ seine Eindrücke vom Brocken sogar in den Faust einfließen.
Sofern du zum Brocken wandern möchtest, gibt es hierfür vier Wanderwege. Die Dauer beträgt je nach Strecke ca. 2 bis 4 Stunden pro Weg. Der Abstieg geht in der Regel etwas schneller als der Aufstieg.
Dauer | Startpunkt | Länge | Schwierigkeitsgrad | Höhenmeter | |
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Eckerlochstieg (kürzester Wanderweg zum Brocken) | Ca. 2 bis 2,5 Stunden pro Strecke | Nationalparkhaus Schierke in Schierke (Wernigerode) | Ca. 4,7 Kilometer | Hoch (steiler Anstieg) | Ca. 480 |
Goetheweg (einfachster Wanderweg zum Brocken) | Ca. 2,5 bis 3 Stunden pro Strecke | TorfHaus Nationalpark-Besucherzentrum in Altenau | Ca. 8,6 Kilometer | Einfach bis mittel | Ca. 340 |
Heinrich-Heine-Weg (mit Ilse Wasserfällen) | Ca. 3 bis 3,5 Stunden pro Strecke | Wanderparkplatz Ilsenburg/Ilsental | Ca. 10,2 Kilometer | Hoch | Ca. 855 |
Teufelsstieg (anspruchsvollster Wanderweg zum Brocken) | Ca. 3,5 bis 4 Stunden pro Strecke | Braunlager Straße in Elend oder Burgberg-Seilbahn Talstation in Bad Harzburg | Ca. 12,4 Kilometer | Hoch | Ca. 800 bis 915 |
Brocken per Fahrrad
Mit dem Fahrrad oder E-Bike ist der Weg zum Brocken ebenfalls möglich. Hierbei startest du am besten in Schierke und folgst der Brockenstraße nach oben. Es gibt drei Wege, die von Schierke aus mit dem Fahrrad möglich sind. Daher kannst du auf dem Hinweg eine andere Route wählen als zurück und erreichst damit eine Rundtour. Die Wege sind zwischen 4,9 und 8,9 Kilometer lang. Die möglichen Radwege kannst du auf der nachfolgenden Karte sehen:
Brockenbahn
Für alle, die nicht wandern oder radeln möchten, gibt es alternativ die Brockenbahn. Sie fährt mit 700 PS auf den Brocken hinauf. Die Schmalspurbahn verbindet den Brockengipfel mit Wernigerode. Auf dem Weg passiert sie auch Schierke. Die Brockenbahn fährt mehrmals täglich. Du hast hierbei entweder die Option, beide Strecken mit der Bahn zu fahren oder nur den einfachen Weg. Einige Besucher fahren z.B. mit der Brockenbahn hinauf und laufen dann den Weg hinunter zu Fuß.
Für die Fahrt mit der Brockenbahn musst du jedoch etwas tiefer in die Tasche greifen. Die einfache Fahrt kostet 33 Euro pro Person. Hin und zurück zahlst du 49 Euro pro Person (Stand: Oktober 2021). Ermäßigungen gibt es für Kinder und Jugendliche bis 14 Jahre, Hunde sowie für alle Personen beim Nachmittagstarif ab 14:55 Uhr. Details zu den Fahrpreisen und Abfahrtszeiten findest du unter diesen Links:
Preise für die Fahrt mit der Brockenbahn »
Schloss Wernigerode (#8)
Wenn du nach Wernigerode fährst, kannst du das prunkvolle Schloss bereits von Weitem sehen. Auf einem Hügel thront es über der Stadt. Das heutige Schloss Wernigerode existiert bereits seit dem Mittelalter. Im 12. Jahrhundert wurde es als mittelalterliche Burg errichtet. Seither hat es zahlreiche Umbauten und Erweiterungen gegeben. Für das heutige Erscheinungsbild ist vordergründig Graf Otto zu Stolberg-Wernigerode verantwortlich. Er ließ das Schloss in den Jahren 1862 bis 1885 ausbauen und umgestalten.
Als Besucher kannst du das Schloss sowohl von außen wie auch von innen anschauen. Vom Fuß des Bergs kannst du entweder hinauflaufen oder dich mit der Bimmelbahn hinauffahren lassen. Zu Fuß dauert der Weg vom Parkplatz (Google Maps Koordinaten) ca. 15 Minuten. Auch mit dem Fahrrad kannst du direkt hinauffahren. Rund um das Schloss befinden sich mehrere Cafés und Restaurants. Auch einige Wohnungen, die teilweise als Ferienwohnungen vermietet werden, wirst du sehen. Falls du selbst in direkter Nachbarschaft zum Schloss wohnen möchtest, kannst du dir die nachfolgenden Ferienwohnungen anschauen:
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- Designappartments Traumschloss
- Ferienwohnung Kutscherhaus
Von allen Sehenswürdigkeiten im Harz ist das Schloss Wernigerode der wohl prunkvollste Ort. Die erhabene Lage des Schlosses sowie das detailreiche Innenleben machen einen Besuch hier lohnenswert. Bei einem Rundgang durchs Schloss erhältst du Einblick in ca. 50 Räume, in denen früher der deutsche Adel lebte. Für alle, die das Schloss nicht von innen anschauen wollen, lohnt der Aufstieg dennoch. Denn der Blick von der Schlossterrasse stellt manch einen Aussichtspunkt in den Schatten.
Eintritt, Öffnungszeiten und weitere Besuchsinformationen
Informationen zum Schloss Wernigerode | |
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Öffnungszeiten | In der Hauptsaison: Täglich von 10:00 bis 18:00 Uhr (letzter Einlass um 17:30 Uhr) In der Nebensaison: Dienstags bis sonntags von 10:00 bis 17:00 Uhr (letzter Einlass um 16:30 Uhr) |
Eintritt | 7 Euro pro Person 6 Euro ermäßigter Eintritt (für Schüler, Studenten und Azubis) 3,50 Euro für Kinder von 6 bis 14 Jahren Frei für Kinder unter 6 Jahren 17,50 Euro Familienkarte (Eltern und eigene Kinder) |
Adresse (Google Maps) | Am Schloß 1, 38855 Wernigerode |
Das Schloss Wernigerode ist nicht barrierefrei. Menschen im Rollstuhl können nach Absprache einige Teile des Schlosses sehen. Um alle Bereiche anschauen zu können, sind jedoch Treppenstufen zu absolvieren. Kinderwagen müssen vor dem Rundgang abgestellt werden. Für Hunde und andere Haustiere ist der Zugang zum Schloss untersagt. Zudem dürfen innerhalb des Schlosses keine Fotos und Videos gemacht werden.
Fußgängerhängebrücke Titan RT an der Rappbodetalsperre (#9)
Seit Frühling 2017 findest du an der Rappbodetalsperre eine Sehenswürdigkeit der besonderen Art. Fußgänger können hier eine 458,50 Meter lange Hängebrücke aus Edelstahl und Gitterrost begehen. Die Brücke schwebt in 100 Metern über der Erde. An den Seiten sorgt ein 1,30 Meter hohes Geländer für Sicherheit. Aufgrund der Beleuchtung kann die Brücke im Winter (während der Öffnungszeiten) auch nach Einbruch der Dunkelheit noch begangen werden.
Ein Gang über die Hängebrücke ist vor allem ein Adrenalinkitzel. Die Aussicht ist ebenfalls lohnenswert. Jedoch erlebst du diese ganz ähnlich auch von der parallel verlaufenden Rappbodetalsperre. Diese kann mit dem Auto oder auch zu Fuß kostenfrei überquert werden. Die Rappbodetalsperre wurde im Jahr 1959 fertiggestellt und ist die höchste Talsperre Deutschlands.
Wenn dir das reine Laufen über die Brücke noch zu wenig Action bietet, gibt es von der Brücke aus auch einen Pendelsprung („GigaSwing“). Diesen kannst du allein oder auch zu zweit durchführen. Der Sprung hinunter in ca. 75 Meter Tiefe erfolgt von einer Plattform unterhalb der Brücke.
Zudem gibt es an der Brücke eine 1 Kilometer lange Zipline. Sie wird Megazipline oder auch Flying Fox genannt. Die Zipline liegt 120 Meter über dem Grund und erreicht Spitzengeschwindigkeiten bis zu 85 km/h. Das Zipline-Erlebnis kannst du allein oder zu zweit mit einer parallel verlaufenden zweiten Bahn erleben.
Die dritte Möglichkeit für einen besonderen Adrenalinkick ist das Wallrunning. Hierbei läufst du kopfüber an der Staumauer hinunter. Der insgesamt 43 Meter lange Weg hinab wird natürlich mit Seilen gesichert.
Weitere Informationen zu Pendelsprung, Zipline und Wallrunning »
Wenn du die Staumauer lieber von innen statt von außen sehen möchtest, lohnt sich eine Staumauer-Führung. Diese findet an der nahegelegenen Talsperre Wendefurth statt. Die 1,5-stündige Führung wird von April bis Oktober angeboten. Tickets können zum Preis von 4 Euro pro Person am Informationszentrum neben der Talsperre Wendefurth erworben werden.
Weitere Informationen zur Staumauer-Führung »
Eintritt, Öffnungszeiten und weitere Besuchsinformationen zur Titan RT
Informationen zur Titan RT | |
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Öffnungszeiten | Täglich von 9:00 bis 18:00 Uhr |
Eintritt | 6 Euro pro Person 4 Euro für Kinder von 4 bis 14 Jahren |
Adresse (Google Maps) | L96, 38889 Elbingerode (Harz) |
Die Hängebrücke darf mit größeren Hunden nicht begangen werden. Kleinst-Hunderassen dürfen mit auf die Brücke genommen werden, sofern sie die gesamte Zeit über auf dem Arm getragen werden. Rollstuhlfahrer oder Menschen mit Rollatoren können die Brücke nach vorheriger Abstimmung befahren. Gleiches gilt auch für Kinderwagen.
Radau Wasserfall (#10)
Der Harz bietet mehrere schöne Wasserfälle. Je nach Wetter in den vergangenen Tagen und Wochen führen diese mehr oder weniger Wasser. Besonders eindrucksvoll sind die Wasserfälle meist im Winter und Frühling, wenn es in der Regel mehr geregnet hat. Im Sommer und Herbst kann es passieren, dass nur wenig Wasser vorhanden ist. Dennoch sind die Wasserfälle aus unserer Sicht einen Besuch wert.
Besonders gut hat uns der Radau Wasserfall gefallen. Er befindet sich nahe der B4 / Nordhäuser Straße in Bad Harzburg. Von den Wanderparkplätzen an der B4 erreichst du den Wasserfall in wenigen Gehminuten. Nur ein paar Schritte vom Wasserfall entfernt kannst du dich in der Waldgaststätte Radau-Wasserfall stärken. Der Wasserfall verläuft über einen großen Felsen, der aufgrund seiner Beschaffenheit für mehrere Wasserstufen sorgt. Dies verleiht dem Radau Wasserfall ein besonders schönes Erscheinungsbild.
Lage des Radau Wasserfalls bei Google Maps ansehen »
Weitere Sehenswürdigkeiten im Harz
Unsere persönliche Wahl für die Top 10 Sehenswürdigkeiten im Harz hast du nun kennengelernt. Doch der Harz bietet noch so viel mehr! Sofern du mehr Zeit zur Verfügung hast, lohnen auch die nachfolgenden Sehenswürdigkeiten einen Besuch.
Baumwipfelpfad Harz und Burgberg (#11)
Nicht weit vom Radau Wasserfall (siehe #10) entfernt, befindet sich der (kostenpflichtige) Baumwipfelpfad Bad Harzburg. Er führt dich einen Kilometer lang auf Höhe der Baumkronen durch den Wald. Die höchste Plattform ist 26 Meter hoch. Insgesamt bietet der Pfad 18 Plattformen zum Verweilen und Ausblick genießen. Da der Baumwipfelpfad barrierefrei ist, können auch Rollstuhlfahrer, Menschen mit Rollator oder Familien mit Kinderwagen den Weg problemlos nutzen. Für Hundebesitzer ist der unterhalb des Baumwipfelpfads verlaufende Wurzelpfad eine gute Alternative.
Rund um den Baumwipfelpfad gibt es zudem noch weitere Erlebnisse und Aktivitäten. Benachbart sind u.a. der (kostenpflichtige) Märchenwald sowie der Hochseilgarten „SKYROPE“. Zudem fährt in der Nähe des Baumwipfelpfads die Seilbahn zum Burgberg. Hier erwarten dich verschiedene Wanderwege. Zudem fährt von der Bergspitze die BaumSchwebeBahn. Von 483 Metern Höhe kannst du mit einer Geschwindigkeit von ca. 12 bis 15 km/h hinunter zum Baumwipfelpfad schweben. Befestigt bist du dabei an einem Gurt.
Standort des Baumwipfelpfads bei Google Maps anzeigen »
Steinkirche (#12)
Eine der Sehenswürdigkeiten im Harz, die uns am meisten im Gedächtnis geblieben ist, ist die ehemalige Steinkirche in Herzberg. Vom Parkplatz aus erreichst du sie nach einem kurzen Aufstieg (ca. 10 Minuten). Von der ehemaligen Kirche sind heute nur noch Kleinigkeiten erhalten geblieben. Die Kirche befand sich in einer großen Höhle, in die du hineingehen kannst. Dort kannst du anhand der Hinweisschilder noch den alten Altar und einen in Stein gehauenen Sarg erkennen. Im Sarg wurde 1937 das Skelett einer Frau entdeckt.
Der Vorplatz der Höhlenkirche wurde bis ca. ins 15. Jahrhundert hinein als Friedhof genutzt. Man vermutet, dass die Nutzung der Kirche spätestens im 16. Jahrhundert aufgegeben wurde. Neben der Kirche und Höhle selbst ist auch der Ausblick schön anzuschauen.
Standort der Steinkirche bei Google Maps öffnen »
Einhornhöhle (#13)
Nicht weit von der Steinkirche entfernt, erreichst du eine weitere spannende Sehenswürdigkeit: Die Einhornhöhle. Sie ist ca. 700 Meter lang und kann auf einer Strecke von ca. 300 Metern begangen werden. Dabei passierst du mehrere Hallen und Dome. Das Gestein der Höhle wird auf ein Alter von ca. 270 Millionen Jahren geschätzt. Eindrucksvoll ist vor allem die sogenannte Blaue Grotte (siehe Foto), in der durch die Deckenöffnungen natürliches Licht in die Höhle fällt.
Die Höhle kann nur im Rahmen einer kostenpflichtigen Führung besichtigt werden. Sie ist barrierefrei und daher auch für Rollstuhlfahrer und Familien mit Kinderwagen zugänglich. Hunde dürfen aus Naturschutzgründen leider nicht in die Höhle. Auch das Fotografieren und Filmen innerhalb der Höhle ist untersagt.
Standort der Einhornhöhle bei Google Maps aufrufen »
Goslar (#14)
Goslar zählt zu den schönsten und meistbesuchten Städten im Harz. Neben dem Rammelsberg (siehe #1 unserer Harz Sehenswürdigkeiten), lohnt sich vorwiegend ein Besuch der Altstadt von Goslar. Diese ist – ebenso wie der Rammelsberg – seit dem Jahr 1992 als UNESCO Weltkulturerbe anerkannt. In der Altstadt von Goslar solltest du insbesondere die folgenden Sehenswürdigkeiten anschauen:
- Kaiserpfalz aus dem 11. Jahrhundert (siehe Foto)
- Domvorhalle
- Großes Heiliges Kreuz (historisches Gebäude)
- Zinnfiguren-Museum
- Marktplatz und Marktbrunnen
- Marktkirche St. Cosmas und Damian
- Mönchehaus Museum
- Neuwerkirche aus dem Jahr 1200 mit Wandmalereien
Außerhalb des Stadtzentrums ist zudem der Klusfelsen einen Besuch wert. Es handelt sich hierbei um einen ca. 20 Meter hohen Sandsteinfelsen. Im Inneren des Felsens befindet sich eine Höhle mit Kapelle. Die Kluskapelle existiert bereits seit dem Jahr 1167.
Standort Kaiserpfalz » (von hier aus kannst du die Altstadt fußläufig erkunden)
Gustav-Adolf-Stabkirche in Goslar-Hahnenklee (#15)
Die Stabkirche im Goslarer Stadtteil Hahnenklee unterscheidet sich optisch deutlich von den übrigen Kirchen im Harz. Sie ist den norwegischen Stabkirchen nachempfunden. Die Kirche besteht überwiegend aus Fichtenholz und wurde in den Jahren 1907 und 1908 errichtet. Durch das viele Holz wirkt die Kirche vor allem im Innenraum wärmer und gemütlicher als typische Steinkirchen.
Da die Stabkirche fortlaufend saniert werden muss, ist die Besichtigung des Innenraums mit einer Gebühr von 2 Euro pro Person verbunden. Das besondere Erscheinungsbild der Kirche ist den Eintritt jedoch wert. Jeden Samstag findet um 15:00 Uhr ein Glockenspiel statt.
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Zisterzienser Museum und Kloster Walkenried (#16)
Das Kloster Walkenried zählt seit 2010 ebenfalls zum UNESCO Weltkulturerbe. Das ehemalige Kloster wurde im Jahr 1127 gegründet. Zu Hochzeiten lebten hier bis zu 100 Mönche. Im 16. Jahrhundert wurde das Kloster zunächst zur Lateinschule umfunktioniert. Die Schule existierte bis 1668. Im Anschluss wurde die ehemalige Klosterkirche als Steinbruch genutzt. Seit dem Jahr 2006 ist in den ehemaligen Klostergebäuden nun das Zisterzienser Museum untergebracht.
Als Besucher kannst du die Ruinen des ehemaligen Klosters und der Klosterkirche kostenfrei besichtigen. Die Außenanlagen sind rund um die Uhr frei zugänglich. Das kostenpflichtige Museum befindet sich im noch gut erhaltenen Klausurgebäude des Klosters. Hier sind insbesondere der Kreuzgang sowie der Brüdersaal und der Kapitelsaal sehenswert.
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Naturdenkmal Kelle (#17)
Ein Geheimtipp unter den Sehenswürdigkeiten im Harz ist das Naturdenkmal Kelle. Du erreichst es über einen Feldweg, der später in den Wald übergeht. Die Kelle ist eine Grotte mit See. Sie wurde im Jahr 1589 erstmals schriftlich erwähnt. Damals war die Grotte 95 Meter lang. Durch Erosion veränderte sie ihr Erscheinungsbild jedoch und schrumpfte. Seit dem 1830 hat sie ihr heutiges Erscheinungsbild. Nun ist die Kelle 30 Meter lang, 20 Meter tief und 30 Meter breit.
Der Grottensee hat eine außergewöhnlich blau-grüne Farbe. Das Wasser des Sees ist klar und sulfathaltig. In ihm leben keine Lebewesen. Die Wassertemperatur ist das ganze Jahr über konstant.
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Josephskreuz (#18)
Wenn du eine kurze Wanderung mit einer schönen Aussicht kombinieren möchtest, ist das Josephskreuz der passende Ort. Vom kostenfreien Parkplatz läufst du zunächst 1,2 Kilometer (ca. 20 Minuten) durch den Wald. Unterwegs gibt es Musik-Stationen, an denen du die Texte verschiedener Volkslieder findest. Am Auerberg angekommen erwartet dich dann das 38 Meter hohe Josephskreuz. Über 200 Treppenstufen kannst du auf die Aussichtsplattform hinaufgehen. Von dort hast du einen schönen Weitblick aufs Harz und die umliegenden Regionen.
Das Josephskreuz existiert bereits seit dem Jahr 1896 auf dem Auerberg. Von der Konstruktion ähnelt es dem Eiffelturm in Paris. Der Aufstieg ist kostenpflichtig (3,50 Euro pro Person). Am Kreuz findest du zudem das Restaurant „Bergstüb´l Josephskreuz“. Hier wird regionale Küche angeboten.
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Königshütter Wasserfall (#19)
Der Königshütter Wasserfall kann je nach Wasserstand mehr oder weniger üppig ausfallen. Aus unserer Sicht ist der Wasserfall aber auch bei geringem Wasserstand ein lohnenswertes Ausflugsziel. Der Königshütter Wasserfall liegt an der B27. Zu Fuß erreichst du ihn in ca. 5 Gehminuten. Das Wasser fließt über einen grün bemoosten Felsen hinab. Über eine kleine Mauer erfolgt noch ein zweiter, kleiner Wasserlauf. Vor dem Wasserfall findest du eine Picknick-Bank mit Tisch.
Familien-Tipp: Bei geringem Wasserstand eignet sich der Bach am Fuß des Wasserfalls gut für kleine Kinder zum Plantschen 🙂
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Burg Falkenstein (#20)
Die Burg Falkenstein wurde Mitte des 12. Jahrhunderts errichtet. Sie ist bis heute gut erhalten und daher ein beliebtes Ausflugsziel. Die Burg Falkenstein liegt 320 Meter über Normalhöhennull auf einem Berg. Du kannst sie vom Parkplatz aus entweder zu Fuß erreichen oder dich mit der Bimmelbahn zur Burg fahren lassen. Der Fußweg vom Parkplatz aus ist ca. 1,9 Kilometer lang.
Oben angekommen kannst du auch die Innenräume der Burg gegen eine Eintrittsgebühr anschauen. Hier ist u.a. auch ein Museum zur Burggeschichte untergebracht. Im Außenbereich befindet sich eine Falknerei. Für das leibliche Wohl sorgt vor Ort die Burggaststätte „Krummes Tor“. Der Biergarten der Gaststätte bietet eine schöne Aussicht auf die Burganlage und das Selketal. Die Burg Falkenstein diente bereits über etwa 30 Filme als Kulisse.
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Die Harzer Wandernadel
Wenn du im Harz unterwegs bist, werden dir vermutlich schnell die dunkelgrünen Stempel-Stationen auffallen, die es an nahezu allen wichtigen Sehenswürdigkeiten im Harz gibt. Dahinter steckt die Harzer Wandernadel. Insgesamt 222 Stempel-Stellen warten auf fleißige Wanderer, die den Harz zu Fuß erkunden. Um die Stempel einzusammeln, benötigst du zunächst einen Stempel-Pass. Dieser ist beispielsweise in den Touristen-Informationen erhältlich.
Dann geht es ans Wandern und Sammeln. Die Stempel-Stellen befinden sich an nahezu jeder Sehenswürdigkeit im Harz. Nach einer gewissen Anzahl von gesammelten Stempeln kannst du dir eine Anstecknadel sichern. Folgende Wandernadeln sind im Harz erhältlich:
- Bronzene Wandernadel: Ab 8 gesammelten Stempeln (Schutzgebühr: 4 Euro)
- Silberne Wandernadel: Ab 16 gesammelten Stempeln (Schutzgebühr: 4 Euro)
- Goldene Wandernadel: Ab 24 gesammelten Stempeln (Schutzgebühr: 4 Euro)
- Harzer Wanderkönig: Ab 50 gesammelten Stempeln (Schutzgebühr: 5,50 Euro)
- Der Harzer Steiger: Ab 111 gesammelten Stempeln, darunter mindestens 23 Pflicht-Stempelstellen mit bergbaulichem Bezug (Schutzgebühr: 20 Euro)
- Harzer Kaiserschuh: Ab 150 gesammelten Stempeln (Schutzgebühr: 10 Euro)
- Harzer Wanderkaiser: Alle 222 verfügbaren Stempel (Schutzgebühr: 39 Euro)
Für Kinder unter 11 Jahren gibt es zudem den Wanderprinz bzw. die Wanderprinzessin. Diese spezielle Harzer Wandernadel für Kinder wird ab 11 gesammelten Stempeln verliehen (Schutzgebühr: 4,50 Euro). Das Sammeln der Stempel ist zeitlich nicht begrenzt. Große und kleine Wanderer können daher über mehrere Jahre ihre Stempel sammeln.
Erlebnisse und Ausflugstipps mit Kindern im Harz
Wenn du (wie wir) mit Kind bzw. Kindern in den Harz reist, sind nicht alle typischen Sehenswürdigkeiten spannend. Falls deine Sprösslinge keine Lust zum Wandern haben, bietet der Harz einige gute Ausflugsmöglichkeiten für kleine und größere Kinder. Einige Highlights stellen wir dir nachfolgend vor.
Für kleinere Kinder:
- Wildkatzengehege Bad Harzburg
- Tierpark am Hexentanzplatz
- Streichelzoo auf dem Wurmberg
- Indoor-Spielplatz Känguroom
- WeltWald Harz
Für größere Kinder:
- Westernstadt Pullman City
- Fahrt mit der Ziesel (Elektrofahrzeug für Off-road-Touren durch den Wald)
- Bürger- und Miniaturenpark Wernigerode
- Glasmanufaktur Harzkristall
Aktivitäten bei Regen
Auch im Harz gibt es mal Regentage. Mit der passenden Regenkleidung kannst du die Sehenswürdigkeiten im Freien natürlich trotzdem anschauen. Sicher wird es dort leerer sein als bei gutem Wetter, was auch seine Vorteile hat. Falls du jedoch keine Lust dazu hast, den ganzen Tag im Regen herumzulaufen, bietet der Harz auch gute „Schlecht-Wetter-Aktivitäten“. Für regnerische Tage eignen sich z.B. die nachfolgenden Ausflugsziele besonders gut:
- Tropfsteinhöhlen (der Fußweg zu den Höhlen verläuft allerdings durch den Regen):
- Baumannshöhle
- Hermannshöhle
- Iberger Tropfsteinhöhle
- Thermen:
- Sole-Therme Bad Harzburg
- Bodetal Therme Thale
- Salztal Paradies Erlebnisbad und Ferienwelt in Bad Sachsa
- VITAMAR Freizeit- und Erlebnisbad in Bad Lauterberg
- Kirchberg-Therme in Bad Lauterberg
- Freizeitbad Thyragrotte im Südharz
- Museen:
- DDR Museum Thale
- Luftfahrtmuseum Wernigerode
- Ostdeutsches Fahrzeug- & Technikmuseum
- Glasmanufaktur Harzkristall
Harz im Winter
Wenn du zum Winterurlaub in den Harz reist, ändern sich die Interessen und Sehenswürdigkeiten ein wenig. Denn in der kalten Jahreszeit stehen Ski- und Snowboard fahren im Fokus. Die beliebtesten Skigebiete im Harz sind folgende:
- Wurmberg in Braunlage (7 Lifte)
- Blocksberg in Goslar-Hahnenklee (5 Lifte)
- Matthias-Schmidt-Berg in St. Andreasberg (4 Lifte)
- Sonnenberg in St. Andreasberg (4 Lifte)
- Ravensberg in Bad Sachsa (3 Lifte)
Zudem sind im Winter Waldspaziergänge durch die Schnee-Landschaft beliebt. Auch der Brocken und die Brockenbahn zählen zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten im Harz für die Wintermonate.
Ausflugsziele in der Nähe des Harz: Barbarossahöhle und Kyffhäuser-Denkmal
Am Rand des Harz befinden sich im Ort Kyffhäuser zwei weitere lohnenswerte Sehenswürdigkeiten. Zum einen gibt es hier die Barbarossahöhle. Sie ist eine von weltweit nur zwei Schauhöhlen aus Anhydritgestein. Die Höhle kannst du im Rahmen einer ca. 1-stündigen Führung anschauen. Dabei läufst du insgesamt 800 Meter durch die Höhle und erhältst Einblicke in die geologischen Besonderheiten. In der Höhle herrscht ganzjährig eine Temperatur von etwa 9 Grad Celsius, weshalb eine Jacke empfehlenswert ist. Hunde dürfen die Höhle leider nicht mit besichtigen. Für Rollstuhlfahrer werden spezielle Touren angeboten.
Ein Stück weiter befindet sich das Kyffhäuser-Denkmal. Es ist nach dem Leipziger Völkerschlachtdenkmal und dem Kaiser-Wilhelm-Denkmal in Porta Westfalica das drittgrößte Nationaldenkmal in Deutschland. Das Denkmal ist Kaiser Wilhelm I. gewidmet. Der ehemalige preußische König und deutsche Kaiser wurde vom Volk so sehr verehrt, dass nach seinem Tod etwa 300 Denkmäler entstanden. Die meisten von ihnen wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört. Das Kyffhäuser-Denkmal ist bis heute erhalten geblieben.
Das 1896 fertiggestellte Denkmal befindet sich auf einem Berg. Es ragt 81 Meter empor. Vom Turm des Denkmals hast du eine gute Weitsicht auf die umliegende Region. Unterhalb des Denkmals befindet sich eine mittelalterliche Burgruine.
Standort der Barbarossahöhle »
Standort des Kyffhäuser-Denkmals »
Unser Fazit zum Harz und seinen Sehenswürdigkeiten
Wenn du die Natur magst und gerne wandern gehst, ist der Harz ein spannendes Reiseziel für dich. Die vielen Wanderwege und Sehenswürdigkeiten in der Natur sind vor allem im Sommer gut für einen Aktiv-Urlaub geeignet. Auch Radfahrer finden im Harz schöne Touren. Aus unserer Erfahrung ist der Harz zudem auch für Familien gut geeignet. Städte-Liebhaber werden vor allem in Goslar, Wernigerode und Quedlinburg glücklich.
Die zentrale Lage in der Mitte Deutschlands sorgt dafür, dass der Harz aus vielen Regionen schnell erreichbar ist. Während im Winter vor allem Skifahren und Schnee-Spaziergänge im Fokus stehen, eignen sich die übrigen Monate vorwiegend zum Wandern. Für warme Sommertage bietet der Harz einige Seen und Stauseen zum Baden. An kühlen Wintertagen kannst du es dir beispielsweise im Wellnessbereich gemütlich machen. Hierfür eignen sich neben den öffentlichen Thermen auch Wellness-Hotels wie der AnzeigeRomantische Winkel oder das AnzeigeNaturresort Schindelbruch (4 Sterne).
Wir empfehlen einen Urlaub im Harz vor allem für Paare und Familien. Aufgrund der vielen Natur ist die Region aus unserer Sicht auch für eine Reise mit Hund(en) gut geeignet.
Wie sind deine Erfahrungen zum Harz? Gibt es noch Sehenswürdigkeiten, die du besonders empfehlen kannst? Dann hinterlasse gerne einen Kommentar unter dem Beitrag.
Wir danken dir für deine Zeit und wünschen dir eine schöne Zeit im Harz!
Alles Liebe
Jenny & Christian
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