Hallo lieber Marcus. Wir freuen uns riesig, dass wir dich als Interview-Gast gewinnen konnten! Denn du und deine Freundin Feli seid mit ein Grund dafür, dass wir selbst digitale Nomaden geworden sind. In der deutschen digitalen Nomaden-Szene gibt es wohl keine bekannteren Gesichter dieser Bewegung als euch. Ihr seid das Paradebeispiel für alle, die ortsunabhängig arbeiten möchten.
Daher werden dich viele unserer Leser mit Sicherheit schon kennen. Wir möchten dich dennoch darum bitten, dich zu Beginn zunächst kurz vorzustellen.
Wer bist du und was machst du?
Marcus Meurer: Ich bin Marcus Meurer und Gründer der weltweiten DNX Bewegung. Daraus sind verschiedenste Projekte entstanden:
- Unsere jährliche AnzeigeDNX – digitale Nomaden Konferenz
- Die DNX Camps
- Die DNX Jobbörse
- Unsere DNX Academy für transformierende Online-Kurse
- Den No. 1 Podast für digitale Nomaden – DNX Podcast
- Die größte Tool-Liste für digitale Nomaden
- Der DNX Rucksack, den wir gemeinsam mit unserer Community entwickelt haben, ist der erste Rucksack von digitalen Nomaden für digitale Nomaden
- Die DNX Community bei Facebook mit mittlerweile über 13.000 Mitgliedern (Stand März 2018) aus Deutschland, Österreich und der Schweiz
Nach den ganzen deutschen Projekten sind wir 2015 auch international gegangen und haben die erste Konferenz für digitale Nomaden auf Englisch, die DNX Global, gestartet. Die Konferenz hat mittlerweile an verschiedenen Orten stattgefunden wie Berlin, Bangkok und Lissabon.
Zusätzlich haben wir letztes Jahr auch noch spanische Konferenzen gestartet, wovon die erste in Buenos Aires stattgefunden hat. Weitere Informationen findest du unter DNX Buenos Aires.
Unaufschiebbar: Vor der Veröffentlichung unseres Buchs “Goodbye 9 to 5” haben wir unsere Leser danach gefragt, welche Themen ihnen am meisten auf der Seele liegen. Dabei herausgekommen sind zwei Haupt-Anliegen:
- Wie finde ich eine gute Idee für mein Business, von der ich weiß, dass sie andere Leute interessiert?
- Wie schaffe ich es, mir ein sicheres, ortsunabhängiges Einkommen aufzubauen?
Kannst du unseren Lesern deinen jeweiligen Rat dazu geben?
Marcus Meurer: Zur ersten Frage fallen mir zwei Punkte ein.
Punkt 1: Gehe mit offenen Augen durchs Leben.
Denn oftmals sind die erfolgreichsten Unternehmen die geworden, die eigene Probleme gelöst haben. Also gucke, wo du die größten Probleme hast oder wo du Probleme findest. Hierbei kannst du dich am Gedanken „sketch your own needs“ [skizziere deine eigenen Bedürfnisse] orientieren. Schaue also, wo du selber gerne Hilfe finden würdest. Dies kann z.B. in Form von Apps oder einem Online-Service sein, den es noch nicht gibt.
Alternativ kannst du auch auf dem Markt schauen, was es schon gibt und dies dann besser machen. Aus diesem Vorgehen sind häufig auch sehr gute Unternehmen entstanden. Wenn es also z.B. schon etwas gibt und du aber denkst, dass dieser Vorgang mega kompliziert ist, dann überlege dir, wie du diesen Prozess einfacher gestalten kannst.
Du kannst ein bestehendes Vorgehen also remodeln, in dem du es z.B. einfacher oder günstiger anbietest. Oder du bietest einen Service auf einer anderen Plattform an. Dies kann z.B. eine App sein, die es bislang nur für Android gibt, die du dann auch für Apple anbietest.
Punkt 2: Wenn du eine Idee für ein Business hast und validieren möchtest, ob sie gut ist, dann erzähle möglichst vielen Leuten von deiner Idee.
Also weg von dem Gedanken, dass dir irgendjemand deine Idee klauen könnte. Das ist erstens sehr unwahrscheinlich und zweitens hast du in dem Fall auch immer das längere Durchhaltevermögen, weil es ja deine Idee und deine Passion ist. Von daher ist das Risiko sehr, sehr gering, dass dir jemand deine Idee klaut und selber nutzt. Also erzähle so vielen Leuten wie möglich von deiner Idee.
Es kann passieren, dass du so excited von deiner Idee bist, dass du die Downsides nicht mehr siehst. Denn manchmal ist es so, dass man sich so sehr in seine Idee verliebt und sich darin verliert, dass man gar nicht merkt, dass man der einzige ist, der mit seiner Idee romantisiert. Dann kann es passieren, dass du gar nicht merkst, dass es hierfür schon andere Lösungen gibt oder aus bestimmten Gründen die Idee doch nicht so cool ist, weil z.B. die Zielgruppe zu klein ist oder whatever.
Also erzähle möglichst vielen Leuten von deiner Idee und sei offen für Feedback. Sei besonders offen auch für Kritik an deiner Idee, auch wenn diese oft weh tut. Denn darin liegt oftmals das größte Potential für Wachstum.
Am besten solltest du also mit offenen Augen und offenem Mind durchs Leben gehen und dich viel mit Leuten austauschen. Dadurch bekommst du dann immer wieder Inspiration für neue Ideen.
Zu Frage 2: Wie schaffe ich es, mir ein sicheres, ortsunabhängiges Einkommen aufzubauen?
Marcus Meurer [mit einem Lachen]: Man merkt, dass diese Frage sehr vom typisch deutschen Sicherheitsdenken geprägt ist. Also sicher ist im Leben erst mal gar nichts. Du schaffst es aber, das Risiko zu minimieren, indem du verschiedene Einkommensquellen aufbaust, so wie Feli und ich das gemacht haben.
Wir waren ganz am Anfang als Freelancer im Bereich Online Marketing tätig, als wir 2012 in die Selbstständigkeit gestartet sind. Das heißt, da waren dann schon mal die ersten Einkommen durch Rechnungen, die wir an Unternehmen gestellt haben. Dann haben wir nebenbei einen der größten deutschen Reiseblogs aufgebaut: Travelicia. Der Reiseblog bringt uns immer noch ein sehr gutes Einkommen. Theoretisch könnten wir, wenn wir alle anderen Kosten herunterfahren würden, immer noch sehr gut nur von dem Reiseblog leben.
Dann haben wir die Konferenzen, die Camps, die Jobbörse, den Podcast, Sponsorings und manchmal zahlen uns die Unternehmen noch für Consulting. Also mache dich möglichst unabhängig von einer Einkommensquelle und versuche, dir mehrere Einkommensquellen aufzubauen. Gerade am Anfang ist es auch gut zu freelancen und für andere zu arbeiten.
Z.B. als VA (virtuelle Assistentin) bekommt man super viel Einblick in Prozesse, Automatisierungen, in Unternehmen und überhaupt in Aufgaben und vor allem Lösungen zu diesen Aufgaben. Daraus kannst du dir dann nebenbei dein eigenes Business aufbauen.
Unaufschiebbar: Gemeinsam mit deiner Freundin Feli hast du die DNX gegründet.
Wie ist die Idee zur DNX entstanden?
Marcus Meurer: All right, also 2012 haben wir beide unseren Job gekündigt aus verschiedenen Gründen. Ich habe den Job gekündigt, um mich selbstständig zu machen. Die ursprüngliche Idee war in Berlin als One-Man Show Online Marketing zu machen. Ich komme aus dem SEO Bereich und habe zuletzt in der Start-up Szene gearbeitet bei Start-ups wie Stepstone, Daily Deal und Zanox.
Ich wollte dann mein Know-How und meine Expertise in Form von SEO Kampagnen, Google Adwords Kampagnen oder Facebook Ads für Start-ups anbieten. Und zur gleichen Zeit hat meine Freundin Feli mal wieder ihren Job gekündigt, um freier zu sein. Sie hat sich schon immer gefangen gefühlt, in dem 9 to 5 System. Und sie hat mich dann gefragt – Ende 2012 – ob ich nicht mitkommen möchte nach Südostasien auf ein Sabbatical.
Und weil ich ja Zeit hatte, habe ich gesagt, alles klar, ich nehme meinen Rechner mit , konzipiere von da aus die Webseite, überlege wie ich an die ersten Leads komme, wie ich das Pricing gestalte und wie ich das Wording auf der Webseite mache. Mit diesem Plan sind wir dann zusammen nach Thailand geflogen und haben dort eine typische Südostasien-Backpacking-Sabbatical-Tour gemacht.
Mit dem großen Unterschied jedoch, dass ich meinen Laptop dabei hatte und Feli ihr ipad. Das hatte sie zum Glück inklusive einer klapprigen Bluetooth Tastatur noch mitgenommen, als sich herausgestellt hatte, das wir online aktiv werden wollen. Nach Thailand waren wir dann in Birma und auf den Philippinen und dort ist dann alles zusammen gekommen. Ich hatte an der Webseite gearbeitet und gleichzeitig hatten mich schon die ersten Unternehmen über LinkedIn und Xing angeschrieben, ob ich nicht Lust dazu habe, für sie als Freelancer zu arbeiten.
Die Herausforderungen beim Start ins digitale Nomadentum
Das einzige Problem war jedoch, dass das Konzept der digitalen Nomaden und des ortsunabhängigen Arbeitens damals noch gänzlich unbekannt war. Dadurch musste ich das bei den Unternehmen damals pitchen und sagen, dass ich zwar Lust dazu habe, für sie zu arbeiten, aber aktuell noch unterwegs bin. Der Plan damals war, dass wir erst im Sommer wieder zurück in Berlin sein wollten. Und ich bin dann auf die Idee gekommen, die Unternehmen jetzt schon zu fragen, ob sie nicht mit mir starten wollen und ich arbeite quasi von unterwegs.
Glücklicherweise hat dann ein Start-up aus Berlin angebissen und ich hatte dadurch meinen ersten Job als digitaler Nomade. Ich war dadurch natürlich mega motiviert und habe super over-delivered. Z.B. habe ich viel früher die Milestones geknackt, als es vorher angelegt war. Dadurch habe ich dann die ersten SEO- und Online Marketing-Kampagnen für ein Start-up in Berlin gemacht. Das war Anfang 2013 und von da an gab es dann für uns kein Zurück mehr.
Als dann die erste Zahlung aus Berlin kam, waren wir gerade in Kuta auf Lombok (einer Nachbarinsel von Bali) und dachten
Alter Falter! Wie cool ist das denn! Das ist ja der krasseste Scheiß, den wir je gemacht haben.
Damit war dann auch die Motivation dazu geboren, parallel zum ersten Freelancing Job auch den Reiseblog aufzubauen. Wir hatten Travelicia damals zwar schon registriert als Domain, aber das war mehr ein Hobbyblog für meinen Bruder, meine Eltern und Felis Eltern und Felis Bruder. Für family and friends also, wo wir so Sachen drauf geschrieben haben wie „Wir haben uns heute einen Scooter geliehen und waren Eis essen und dann waren wir total müde und sind schlafen gegangen“.
Aus Travelicia wird ein professioneller Reiseblog
Und dann haben wir entschieden, daraus eine richtig krasse, geile Backpacking Ressource zu machen, weil Feli schon das ganze Know-How hatte von zich Jahren Backpacking. Denn sie ist seit unterwegs, seid sie ca. 17 Jahre alt war. Daher hatte sie schon eine Vielzahl von Ländern bereist und das ganze Travel Know-How im Kopf. Und ich hatte das ganze Online Marketing Know-How. Ich wusste, wie wir Traffic generieren können, wie wir SEO machen und wie man eine Newsletter-Liste aufbaut.
Deshalb haben wir entschieden, dass wir ein kleines Budget in die Hand nehmen, um uns ein kostenpflichtiges Theme zu kaufen und einen schnellen Server zu buchen. Damit haben wir den Blog dann direkt mit der Intention aufgebaut, dass wir darüber Geld verdienen wollen. Sei es durch Kooperationen mit großen Travel-Unternehmen, aber auch durch erste Affiliate Einnahmen. Und Feli hat dann auf den Philippinen (wir waren in El Nido) ohne Ende geschrieben.
Als wir live gegangen sind, hatten wir ca. 60 bis 70 Texte. Feli hatte ohne Ende Ideen und ich habe im Hintergrund den ganzen Tag den Blog optimiert. Von den Philippinen aus sind wir dann irgendwann live gegangen und haben parallel dazu, als die erste Rechnung vom Start-up aus Berlin bezahlt wurde, auch die ersten Affiliate Einnahmen von Amazon ausbezahlt bekommen. Ich weiß es noch genau, es waren irgendwie 7 Euro noch irgendwas. Das Gefühl war einfach zu geil. Du hast gemerkt, du bist noch unterwegs und kannst gerade die ersten Einnahmen generieren.
Never go back
Und das war für uns der „never go back point“, der turning point, wo klar war, dass wir nie wieder irgendwo im Angestellten-Job im Büro in Deutschland arbeiten wollen. Sondern dass wir jetzt alles dafür tun werden, dass wir „on the road“ arbeiten können. Und dann haben wir überlegt, was wir noch für Fähigkeiten / Skills und Talente haben und haben dann quasi einen riesigen Bauchladen angeboten.
Wir haben z.B. noch WordPress-Seiten erstellt, OnePager für passiv Job-Suchende und Selbstständige. Wir dann irgendwann spitz in die Nische gegangen, haben aber auch WordPress-Seiten für Unternehmen erstellt und Online Marketing angeboten.
Der Weg zur DNX
Und von da aus kam es, dass immer mehr Leute aus Deutschland auf unseren Lifestyle aufmerksam geworden sind. Wir haben dann auch viel auf Facebook gepostet, weil wir super excited davon waren, was wir heraus gefunden hatten. Denn wir kannten das Konzept vorher gar nicht. Und haben dann geguckt, ob es noch weitere Leute gibt, die das so machen wie wir. Dadurch haben wir dann die ersten digitalen Nomaden in Deutschland gefunden wie z.B. die Conni Biesalski, Johannes Völkner oder Tim Chimoy.
Und in Amerika gab es dann auch ein paar Leute, die darüber gebloggt haben, aber es war irgendwie voll schwer, darüber irgendwelche Informationen zu finden. Wir haben dann die Leute direkt angeschrieben und gesagt, dass wir das auch machen und gefragt, ob wir uns nicht mal treffen wollen, wenn wir wieder in Berlin sind. Und damals waren die ganzen digitalen Nomaden im Sommer noch in Deutschland. Mittlerweile hat sich das ja geändert und Deutschland wird immer weniger.
Das erste Meet-up
At least kommen die digitalen Nomaden dann im Sommer in Berlin zur DNX zusammen. Aber im Sommer 2013 haben wir dann unser erstes Meet-up organisiert mit anderen digitalen Nomaden. Ich kann mich noch genau erinnern, dass wir mit ungefähr 10 Leuten auf dem Tempelhofer Feld waren und das war so das erste digitale Nomaden Meet-up überhaupt. Und weil wir auf Facebook so öffentlich gegangen sind, gab es natürlich immer mehr Leute, die sich für den Lifestyle interessiert und Fragen gestellt haben.
Wir haben dann wirklich Nächte lang Fragen beantwortet. Per E-Mail, Facebook-Kommentare und die Aufmerksamkeit wurde dann wirklich immer größer von den Menschen, die mitbekommen haben, was wir da gerade machen. Die eine Hälfte war mega skeptisch und da kamen dann so Sprüche wie „habt ihr im Lotto gewonnen“ oder „wann geht euch das Geld aus“. Aber die andere Hälfte war dann super interessiert und hat immer weiter Fragen gestellt wie
- Was macht ihr mit der Wohnung und den Versicherungen?
- Wie findet man die ersten Jobs?
- Wie mache ich das mit den Visa?
Und so weiter und so fort. Das ging dann so weit, dass dann irgendwann die ersten Zeitungen und das Fernsehen auf uns aufmerksam wurden, weil das so outstanding war und man das in Deutschland irgendwie noch gar nicht gehört hatte. Auch weltweit gab es nichts Vergleichbares zur DNX Bewegung, keine Events. Und es gab eigentlich nur ein paar Nischen-Blogger, die darüber geschrieben hatten und daher ging das dann richtig krass durch die Decke.
Felicia Hargarten und Marcus Meurer bei STERN TV
Gerade auch durch unseren STERN TV Auftritt im Oktober 2014. Das hat uns dann natürlich auch dabei geholfen, noch mehr Aufmerksamkeit zu generieren. Und aus den ganzen Fragen und Nachfragen der Menschen ist irgendwann die Idee zur DNX von Feli und mir entstanden, weil wir beide den Background im Event-Management haben.
Die Anfänge der DNX
Wir haben beide eine Ausbildung zum Veranstaltungs-Kaufmann bzw. zur Veranstaltungs-Kauffrau. Deshalb haben wir gesagt, warum machen dir daraus nicht mal eine Veranstaltung und haben im Beta Haus einen Raum angefragt für 50 Leute. Und die Leute sind dann durchgedreht, als sie gehört haben, dass wir daraus eine Konferenz machen zum Thema digitales Nomadentum und wie man auch von überall auf der Welt arbeiten kann. Und das war so der Beginn von der DNX.
Die ersten Tickets waren innerhalb von 10 Minuten weg und wir haben dann immer wieder nach neuen Räumen gefragt im Beta Haus, bis wir dann irgendwann die ganze 4. Etage im Beta Haus bekommen haben, wo ca. 220 Leute reinpassen. Und das war nach 3 Tagen dann schon ausverkauft. Das war dann die erste DNX Konferenz im Jahr 2014.
Das hatte uns natürlich total unser Budget zerschossen, weil ich hatte mir damals gedacht, dass wir einen schönen Early Bird und einen Normal-Preis machen, mit der Kalkulation, dass ca. die Hälfte der Tickets zum Early Bird und die andere Hälfte zum Normal-Preis weggeht. Und wir haben das damals auch nicht nach Kontingent, sondern nach Datum gemacht. Also bis dann und dann gibt es den Early Bird und danach dann den Normal-Preis. Weil die Tickets dann aber alle nach 3 Tagen schon weg waren, war unsere Kalkulation mega im A**** und wir waren total im Minus.
Wir wussten nicht, was wir gemacht hatten, aber wir wussten, dass die Nachfrage groß ist. At least war es ein guter Marketing Effekt. Glücklicherweise sind schnell auch die ersten Unternehmen auf uns aufmerksam geworden und so haben wir dann dank den ersten Sponsoren wie AnzeigeFastBill oder Dropscan, die uns wirklich von der ersten Stunde an supported haben, den Break-even geschafft.
Das schnelle Wachstum der DNX
Das war dann der Beginn der ersten DNX Events in Deutschland. Weil viele Leute natürlich kein Ticket bekommen hatten, wurde uns dann im Mai 2014 die Bude eingerannt und es gab am Anfang 2 DNX Events in einem Jahr. Wir haben im Oktober 2014 noch eine DNX gemacht und sind dafür schon in eine größere Location gegangen, die auch ratzfatz ausverkauft war. Danach sind wir dann in eine noch größere Location gewechselt.
Im Mai 2015 und Oktober 2015 gab es noch mal je eine Konferenz und ab 2016 haben wir dann gesagt, dass wir sie nur noch jährlich machen. Lieber einmal den Aufwand und dann richtig fett, als immer wieder neue Konferenzen. Vor allem da wir selber mittlerweile auch immer weniger in Deutschland waren. Wir sind dann immer mehr gereist und waren im Sommer gerne im südlichen Europa. Z.B. mal in Portugal oder in Griechenland auf Lemnos, wo man super geil kitesurfen kann.
Die Community als wichtiger Bestandteil der DNX Bewegung
Ja, und so ist das alles entstanden mit der DNX. Also ganz organisch. Im Grunde genommen war es so, dass eine riesige Nachfrage nach dem Thema da war. Das hatten wir ja gemerkt durch die Kommentare in unseren Facebook Profilen und haben dann quasi diese Nachfrage befriedigt. Und genau das haben wir mit allen anderen Projekten dann auch gemacht. Bei den Camps kam das so, dass die Leute aus unserer Community oder auf dem DNX Event gefragt haben
Hey Marcus, Feli, wir wollen mal zusammen mit euch arbeiten und reisen und co-worken. Geht das?
Und wir haben gesagt, ja klar geht das, warum nicht. Wir wollen aber auch mehr lernen und Workshops machen. Und so kam dann eins zum anderen. Am Anfang haben wir das erste Camp in Tarifa auch komplett kostenlos gemacht. Und daraus sind dann die DNX Camps entstanden.
Oder als dann immer mehr Job Postings in der Community kamen, haben die Leute gefragt, ob wir nicht eine Job-Börse starten können. Und auch Unternehmen haben uns angesprochen, ob wir nicht eine Job-Börse starten können, wo sie die Jobs posten können. Und daraus ist dann DNX Jobs entstanden.
DNX Global, DNX Academy und DNX Rucksack
Oder das internationale, englischsprachige Event, die DNX Global, ist dann entstanden, weil wir im Beta Haus waren mit unseren Workshops und im Beta Haus viele Internationals arbeiten aus aller Welt. Und die haben dann mitgekriegt, was wir da gemacht haben und daraus entstand dann der Demand. Die Leute hatten sich das erklären lassen und dachten „hammer geil“, aber warum gibt es das nicht auf Englisch?
Das war natürlich ein mega großer Riesen-Step, aber mit unseren Partnern und auch mit dem Beta Haus und vielen Leuten aus unserer Community, die uns den Rücken gestärkt haben und gesagt haben „Ey, wenn nicht ihr, wer dann“, haben wir uns dann auch getraut, die DNX Global zu starten. Und so kam dann immer wieder eins zum anderen.
Die DNX Academy ist genauso entstanden, dass die Leute nach Online-Kursen gefragt haben. Der Backpack ist entstanden, weil die Leute nach Rucksäcken gefragt haben und wir dann zufälligerweise die Möglichkeit dazu hatten, mit einem Rucksack-Hersteller zu kooperieren, weil die uns angesprochen hatten. Also ganz oft ist es so, dass die Ideen, was wir machen können, direkt aus unserer Community kommen, die wir selber gegründet haben.
Wie würdest du deiner Großmutter die DNX erklären?
Marcus Meurer: Wenn sie noch leben würde, dann würde ich meiner Oma die DNX so erklären: „Oma, heutzutage musst du nicht mehr jeden Morgen bis Abends ins Büro gehen und dein Geld dort verdienen. Du kannst auch hilfreiche und nützliche Sachen für andere online machen, im Internet. Du kannst anderen Leuten das Leben dadurch erleichtern, dass du Dienstleistungen im Internet anbietest, die virtuell sind.“
Ein plakatives Beispiel
„Oma, ohne dass du ins Reisebüro gehen und dort deine Reise buchen musst, gibt es auch Webseiten, wo du deine Reise noch günstiger als im Reisebüro buchen kannst, weil die Leute keine Miete mehr zahlen müssen und keine Kosten mehr fürs Personal haben. Das heißt für dich wird die Reise günstiger und die Leute, die dir diesen Dienst im Internet zur Verfügung stellen, bekommen dann davon eine kleine Provision. Und das ist ein Weg, um z.B. im Internet Geld zu machen.“
Und dann würde ich ihr weiter erklären, dass all diese Menschen, die im Internet Geld verdienen, gar nicht mehr in Deutschland sein müssen. Denn das Internet gibt es auf der ganzen Welt. Und wenn du auf der ganzen Welt arbeiten kannst, dann macht es keinen Sinn mehr, das ganze Jahr über in Deutschland zu bleiben, vor allem im Winter, wenn es kalt ist.
Und all diese Menschen, die gerne von der ganzen Welt aus arbeiten möchten, die bringen wir zusammen auf ein Event und geben ihnen die Plattform, um sich untereinander zu verbinden. Um dort Inspiration und Motivation zu bekommen, aber auch um Praxiswissen zu bekommen. Z.B. in Form von Workshops oder Mastermind Sessions.
Und wir schaffen einen riesen Rahmen mit mittlerweile über 1.000 Leuten für Menschen, die an diesem Lifestyle interessiert sind oder diesen digitalen Nomaden Lifestyle schon leben. Das ist einfach ein riesen Festival, auf dem nur gut gelaunte, positive, gut gestimmte und lebensbejahende Leute zusammen kommen. Das ist die DNX und das ist so, so, so einmalig, dass ich dich, liebe Oma, jetzt herzlich dazu einlade, dass du beim nächsten Mal auch Backstage mit am Start bist.
Hat sich euer DNX-Konzept seit dem ersten Gedankenblitz verändert?
Marcus Meurer: Ja und nein, aber eigentlich schon. Am Anfang hieß es „DNX – digitale Nomaden Konferenz“. Aber vor ein paar Wochen hatten Feli und ich fast gleichzeitig den gleichen Gedanken, dass wir gesagt haben, irgendwie ist die DNX keine Konferenz mehr. Und wir hatten auch schon immer das Feedback von ein paar Leuten, die unter einer Konferenz etwas komplett anderes verstanden haben. Z.B. Anzug-Träger mit Sakko und Krawatte und dass es alles ein bisschen gediegener zugeht.
Daher haben wir nun ein Re-Naming bzw. Re-Branding gemacht und nennen jetzt das ganze Event „DNX – digitales Nomaden Festival“. Oder auf Englisch „Digital Nomads Festival“. Denn ist es viel mehr als eine Konferenz. Wir machen das Pre-Event, wir machen das Main-Event, wir machen Workshops, wir machen eine große Party, es gibt Mastermind-Sessions, es gibt Side-Events, es gibt Post-Events (z.B. bei der DNX Lissabon gab es noch Events nach dem Main-Event) und von daher hat das ganze Festival-Charakter.
Es sind mehrere Tage und es kommen Tausende von Menschen zusammen, die alle das gleiche Mindset haben. Wir wollen nun auch noch mehr Kreativ-Acts aufs Event bringen. Z.B. Musiker oder Jaggler wie z.B. Leute die Jonglieren können oder Künstler, die Bilder malen. Einfach Leute, die in welcher Form auch immer, sich kreativ ausdrücken.
Weiterentwicklung der DNX gemeinsam mit der Community
Und deshalb heißt die DNX Konferenz seit diesem Jahr DNX Festival. An dem Konzept selber haben wir immer weiter zusammen mit unserer Community gearbeitet. Bei der allerersten DNX Konferenz im Mai 2014 gab es nur das Main-Event mit 6 oder 7 Talks. Und dann haben wir abends noch ein kleines Meet-up in einer Bar gemacht. Beim zweiten DNX Event hatten wir dann schon eine richtige DNX Party danach.
Dann haben die Leute gesagt, wie wäre es, wenn ihr noch Workshops dazu macht. Also haben wir Workshops angeboten. Dann gab es ein Event, wo wir statt Workshops Mastermind-Sessions gemacht haben. Es gab ein weiteres Event, wo wir mal versucht haben, die Workshops vor dem Main-Event zu machen. Also erst die Workshops und am Sonntag dann das Main-Event. Also das Konzept und die ganze DNX ändern sich immer, immer weiter.
Die DNX wächst gemeinsam mit Marcus Meurer und Felicia Hargarten
Das wichtigste aber ist, dass die DNX gemeinsam mit Feli und mir wächst. Am Anfang war das ganze noch sehr Business lastig, wo es dann nur darum ging, wie man von unterwegs arbeiten kann. Mittlerweile ist die DNX ja viel mehr in terms of persönlicher Weiterentwicklung und Spiritualität.
Weil das genau die Themen und genau die Reise sind, die Feli und ich gerade machen. Und ich könnte nicht mehr in den Spiegel gucken, wenn wir unsere Leute nicht mitnehmen und ich quasi die DNX im selben Stil wie 2014 machen würde. Das würde sich für mich nicht gut anfühlen und dann könnte ich auch nicht der auf der Bühne sein, der ich jetzt immer bin auf der DNX.
Deshalb haben wir auch so Leute wie Tobias Beck jetzt auf die Bühne geholt oder jetzt bei der nächsten DNX im Mai 2018 wird es richtig krass mit Bahar Yilmaz & Jeffrey Kastenmüller auf der Bühne. Oder Alexander Hartmann, Thimon von Berlepsch und Laura Seiler. Also da geht es auch schon viel in die Richtung Spiritualität und deinem Purpose of Life.
Das holistische Konzept der DNX
Weil was wir gerne machen, ist das ganze Konzept sehr holistisch zu sehen. Denn ich glaube daran, dass das digitale Nomadentum dir Freiheit auf allen Ebenen gibt und dir die riesen Chance ermöglicht, auch mal zu reflektieren, wer bin ich überhaupt. Und zu schauen, was passiert in meinen anderen Lebensbereichen.
- Was ist mit meiner Gesundheit und Ernährung?
- Was ist mit meinen Beziehungen?
- Wie bin ich im Job aufgestellt?
- Verdiene ich genug Geld?
- Was ist mit meiner Spiritualität?
Das gehört alles zum Wheel of Life Konzept und wir wollen das ganze holistisch abbilden und sagen ja, Geld ist cool. Je mehr Geld du hast, desto mehr gute Sachen kannst du machen. Aber Geld ist nicht das Allerwichtigste. Und das unterscheidet uns von anderen Business Konferenzen.
Das wir das ganze sehr, sehr holistisch angehen und deshalb verändert sich das DNX Konzept immer weiter und es wird sich auch in den nächsten Jahren immer weiter verändern. Von daher kannst du nie sagen, wenn du einmal bei der DNX warst, hast du alles gesehen. Denn die DNX verändert sich immer weiter und die DNX wächst immer weiter. Und die DNX wird auch immer größer.
Welches Problem willst du mit der DNX lösen?
Marcus Meurer: Die DNX gibt dir das Netzwerk, was wir beide am Anfang gerne gehabt hätten. Die DNX Community haben wir im Grund genommen auch aus dem Grund aufgebaut, damit wir noch mehr Leute haben, mit denen wir unsere Erfahrungen, unsere Hacks und unsere Work-arounds teilen können. Und von denen wir auch profitieren können. Am Anfang auf dem Tempelhofer Feld waren es 12 Leute und wir haben untereinander alles ausgetauscht, was wir wussten.
Aber die digitale Nomadenwelt ist so riesig und es gibt so viele Challenges, weil die konventionellen Systeme und konventionellen Autoritäten nicht auf uns vorbereitet sind. Das heißt wir müssen uns ja unseren eigenen Weg suchen und sind manchmal auch darauf angewiesen, dass jemand anderer schon mal die Erfahrung gemacht hat, wo wir jetzt gerade stehen. Und deshalb ist es so wertvoll, von jemandem zu profitieren, der diese Erfahrung schon mal durchlaufen ist.
Erfolgsfaktoren Community und Umfeld
Zum einen um Zeit zu sparen und zum anderen um Fehler zu vermeiden und direkt die richtige Entscheidung zu treffen. Und deshalb bin ich so happy und so dankbar, dass wir über 13.000 Leute bei uns in der Community haben, die sich gegenseitig helfen. Genau das wollen wir den Leuten mit der DNX ermöglichen, also sich ein Netzwerk von gleichgesinnten Leuten aufzubauen, die einen motivieren.
Gerade das Umfeld ist sehr entscheidend dafür, ob es jemand schafft, als digitaler Nomade um die Welt zu ziehen oder ob das System stärker ist und ihn wieder zurückzieht. Deshalb geben wir dir mit der DNX Tausende von Gleichgesinnten, die dich unterstützen, dir Motivation, Drive und das nötige Durchhaltevermögen geben. Das ist der wohl allergrößte Esset der DNX Bewegung. Die ganzen Kontakte und Connections, die wir den Leuten ermöglichen.
Wir glauben, dass die Welt zu einem besseren Ort wird, je mehr Leute damit anfangen, ortsunabhängig zu arbeiten und andere Kulturen treffen und offen durch das Leben gehen. Und dadurch dann auch gepaart mit den Skills, die man als digitaler Nomade aufbaut – das ganze Online-Wissen -, richtig krasse World Issues zu lösen.
Welche Erfolge konntet ihr bislang mit der DNX erzielen?
Marcus Meurer: Ein Erfolg ist, dass die DNX immer weiter wächst. Angefangen von unserem ersten DNX Event mit 200 Teilnehmern haben wir jetzt dieses Mal im Mai über 1.000 Teilnehmer auf der deutschen DNX. Ein weiterer Erfolg ist, dass die DNX auch international so gut ankommt. Dass wir neben dem deutschsprachigen Event jetzt auch englischsprachige und spanischsprachige Events machen.
Ein riesen Erfolg ist, wie viele Leute dank uns jetzt ortsunabhängig geworden sind und jetzt von überall arbeiten und ihr Geld erzielen. Das Feedback von den Menschen ist einfach unbezahlbar. Das ist im Grunde das, warum wir das machen. Jede einzelne E-Mail, die reinkommt, motiviert uns, immer wieder uns selbst auch neu zu erfinden und daraus immer wieder die Motivation zu nehmen, noch ein geileres Event auf die Beine zu stellen, um noch mehr Leuten zu ermöglichen, von überall auf der Welt zu arbeiten.
Die Dankbarkeit von den Menschen, die uns entgegen gebracht wird, ist nicht in Worte zu fassen. Es ist einfach so, so, so schön. Und das ist unser allergrößter Erfolg. Also dass wir mithelfen, dass die Welt zu einem besseren Ort wird, dadurch dass es noch mehr Menschen gibt, die achtsam durchs Leben gehen und von überall ihr Geld verdienen.
In welchen Ländern soll es die DNX in Zukunft noch geben?
Marcus Meurer: Das DNX Festival gibt es aktuell deutschsprachig in Berlin und englischsprachig in Lissabon. Das englischsprachige Festival gab es aber auch schon in Bangkok und Berlin. Dann gab es jetzt die erste spanischsprachige DNX in Buenos Aires. Dieses Jahr wird es eine spanischsprachige DNX in Barcelona geben und eventuell auch noch in Mexiko.
Die DNX Camps gab es schon in Thailand, auf Bali, auf Lemnos (Griechenland), in Dahab (Ägypten), in Brasilien, in Portugal und in Tarifa (Spanien). Also in den schönsten Ländern dieser Erde gab es schon DNX Camps und wir sind auch immer wieder offen für neue Orte. Da gehen wir einfach mit dem Flow.
Wo soll die DNX in 10 Jahren stehen?
Marcus Meurer [lacht]: Ja, gute Frage. Ich weiß ja noch nicht mal, was in 2 Jahren los ist. Es wird gigantisch sein in 10 Jahren. Das Thema ortsunabhängiges Arbeiten wird da eines von vielen und das ganze wird noch viel holistischer sein. Es wird noch viel mehr darum gehen, wie man die Welt nachhaltig verbessern kann mit den Ressourcen, die uns hier zur Verfügung stehen.
Was muss jemand machen, der gerne bei der DNX dabei sein würde?
Marcus Meurer: Step No. 1: Auf Anzeigewww.dnx-berlin.de gehen. Dort alle Speaker auschecken, alle Workshop-Themen auschecken und sich ein Ticket sichern. Noch haben wir Tickets im Early Bird Preis, die jetzt aber fast alle weg sind. Es gibt also kaum noch Tickets zum Early Bird Preis. Aber was noch knapper ist, sind Workshop-Tickets. Denn wir haben nur einen begrenzten Platz im Beta Haus und wenn die Tickets weg sind, dann sind die Tickets weg.
Wer Student ist, der bekommt eine Studenten-Ermäßigung. Das steht auch auf der Webseite und wer gerne mal hinter die Kulissen gucken möchte oder gerne Crew sein möchte bei uns, der kann voluntieren. Letztes Jahr haben wir knapp 100 Volunteers auf dem Event gehabt. Das ist dann natürlich noch mal next level. Dann kommst du so aufs Event. Dazu stehen auch alle Infos auf der Webseite. Oder du schreibst einfach eine E-Mail an team@dnx-berlin.de. Unser Event-Manager stellt dann die Crew für 2018 zusammen.
Unaufschiebbar: Du hast lange Zeit täglich einen Podcast herausgebracht, den wir persönlich super gerne und viel hören.
Was denkst du, wie viele Stunden bzw. Tage du in Summe schon mit deinem Podcast verbracht hast?
Marcus Meurer [lacht]: Das habe ich noch nie ausgerechnet. Kann ich auch gar nicht und will ich auch gar nicht ausrechnen. Ich weiß nur, dass es mir sauviel Spaß gemacht hat. Es hat mir total viel gegeben, gerade auch das Feedback von den ganzen Hörern. Ich habe an einem bestimmten Punkt gemerkt – ich glaube das war nach 1,5 Jahren, die ich das durchgezogen habe – dass ich ausgebrannt war.
Ich wusste am Anfang ehrlich gesagt gar nicht, woran das lag. Das kam ziemlich plötzlich und nach ca. 2 Tagen habe ich es auch schon identifiziert. Ich dachte wahrscheinlich ist es, dass du jeden Tag einen Podcast online gehen lassen musst. Weil ich hatte immer nur Podcast, Podcast, Podcast im Kopf. Und als ich das gelöst hatte und gesagt habe, ich nehme jetzt den Druck raus und mache nur noch eine Folge, wenn ich wieder neuen Content habe und ready bin, von da war das auch bei mir im Kopf gelöst.
Das war wie eine Befreiung. Auf der anderen Seite habe ich immer so viele Themen und lerne immer so spannende Leute kennen und mache ja auch selber so viele Workshops. Ich gehe auf ganz viele andere Events, denn es hört ja nie auf, dass man sich weiterbildet oder weiterwächst. Deshalb hatte ich immer – und habe es heute immer noch – einen riesen Backblog an Themen und mir sind nie die Themen ausgegangen.
Positives Feedback zum Podcast als größte Motivation
Es hat auch einfach nur Spaß gemacht mit den Leuten zu connecten. Gerade auch, wenn ich dann die Leute im Real Life bei uns auf den Events getroffen habe und die dann vor mir standen und sagt haben „Boah Marcus, die und die Folge hat mein Leben verändert aus dem und dem Grund“. Oder „Ich höre jeden Tag deinen Podcast auf dem Weg zur Arbeit“, „Ich höre jeden Tag deinen Podcast im Gym“, „Ich höre jeden Tag deinen Podcast im Bett“ oder „Ich höre jeden Morgen deinen Podcast als Morgen-Routine“.
Das Gefühl, wie dankbar einen das macht, kann man gar nicht beschreiben, wenn einem so tolles Feedback entgegen gebracht wird.
Gibt es eine Vision, wie viele Hörer du mit deinem Podcast in Zukunft erreichen möchtest?
Marcus Meurer: Nein, gibt es nicht. Denn ich bin da nicht so zahlengetrieben, sondern denke mir
One is greater than zero
Sobald du eine Person erreichst, deren Leben du wie auch immer zum Positiven verändern kannst, dann hat es sich schon gelohnt, diese Folge zu machen. Oder diesen Podcast rauszuhauen oder dieses Video zu publishen oder dieses Interview zu geben oder diesen Artikel zu schreiben. Sobald man eine Person erreicht und das Leben dieser Person besser macht, hat es sich schon gelohnt.
Unaufschiebbar: Wir selbst hatten vor einigen Monaten einen schweren Rollerunfall in Thailand, der unser Leben komplett auf den Kopf gestellt hat.
Hattest du selber schon mal eine brenzlige Situation oder einen Unfall während deiner Zeit als digitaler Nomade?
Marcus Meurer: Erst mal gute Besserung für euch beide und alles Gute. Zur Frage: Nein, hatten wir glücklicherweise noch nicht. Also auch keine brenzlige Situation, noch gar nichts.
Unaufschiebbar: Wir bekommen immer öfter mit, dass Sicherheit für unsere Leser ein wichtiges Thema ist.
Wie wichtig ist dir selber Sicherheit im Privatleben sowie im Business und welche Versicherungen hast du hierfür abgeschlossen?
Marcus Meurer: Ehrlich gesagt bin ich voll weg von dem Sicherheitsthema. Ich war früher völlig überversichert, als ich noch im konventionellen System als Angestellter war. Mittlerweile habe ich so viel Vertrauen in mich selber, in meine Skills und in mich als Unternehmer, dass ich weiß, dass ich
- immer genug Geld haben werde und
- auch nie aufhören werde zu arbeiten. Sei es dann, dass – wenn ich älter bin – Consulting mache und andere Leute berate und
- fange ich jetzt schon an für mein Alter vorzusorgen.
Das fällt dann schon unter das Thema Sicherheit, aber es macht halt Spaß, selber vorzusorgen. Ich habe in 1-er Aktien investiert: In Google, Apple, Facebook, Amazon und Tesla. Dann habe ich Pier-to-pier Investments auf Twino, Swiper und noch einer dritten Plattform. Dann habe ich noch ziemlich viel in Krypto investiert und habe jetzt noch ein Stück Land in Brasilien zusammen mit Feli gekauft.
Also wir gucken schon, dass wir uns Assets aufbauen, um für die Zukunft abgesichert zu sein. Und das macht auf jeden Fall auch Spaß, aber ansonsten habe ich jetzt nicht wirklich eine Versicherung abgeschlossen. Was wir auf jeden Fall haben ist eine internationale Krankenversicherung und die würde ich auch jedem empfehlen. Und eine private Haftpflichtversicherung haben wir auch, über AnzeigeHaftpflichthelden.
Das sind die beiden Versicherungen, die man auf jeden Fall abgeschlossen haben sollte: Jeder sollte eine private Haftpflichtversicherung haben und jeder sollte eine Krankenversicherung haben.
Unaufschiebbar: Du und deine Freundin Feli lebt und arbeitet von überall auf der Welt und seid nur noch selten in Deutschland.
Wie handhabt ihr bei diesem Konzept Arztbesuche? Nehmt ihr noch Routine-Kontrollen, wie man sie aus Deutschland kennt, wahr?
Marcus Meurer: Wir haben einen Vertrauensarzt, zu dem wir gerne gehen, weil er einen sehr nachhaltigen, holistischen Ansatz hat und auch alternativ unterwegs ist. Das ist ein Arzt in Kreuzberg, der Dr. Minks, den wir echt weiterempfehlen können. Bei dem haben wir regelmäßig ein Blutbild gemacht, gerade auch als wir uns 100 Prozent auf die vegane Ernährung umgestellt haben.
Mittlerweile machen wir die Blutbilder aber überall auf der Welt, wo wir gerade sind. Gerade auch in Thailand. Hier gibt es überall Labore, wo du ankreuzen kannst, was du gerade kontrolliert haben willst und die schicken dir das per E-Mail. Super straightforward, ganz anders als in Deutschland und Routine-Kontrollen machen wir jetzt gar nicht mehr.
Und ich glaube dieses Jahr gehen wir dann auch nicht mehr zum Dr. Minks, weil die Werte können wir so checken und wenn ich mich nicht krank fühle, gehe ich nicht zum Arzt. Ich war auch seit meiner Selbstständigkeit – das ist das krasse – keinen Tag mehr krank. Aber wenn etwas ist, haben wir die internationale Auslandskrankenversicherung und können jederzeit, überall, egal wo zum Arzt gehen und kriegen die gleichen Leistungen.
Unaufschiebbar: Ihr habt euer Unternehmen in Zypern angemeldet, was wir persönlich super spannend finden.
Welche Erfahrungen habt ihr hierbei gemacht?
Marcus Meurer: Wir haben super geile Erfahrungen damit gemacht, weil Zypern sehr wohlwollend digitalen Nomaden gegenüber ist. Die haben auch extra Programme für digitale Nomaden. Und für uns hat es total Sinn gemacht, weil wir nicht mehr in Deutschland gemeldet sein konnten, weil wir nicht 183 Tage im Jahr in Deutschland waren. Du musst mindestens ein halbes Jahr in Deutschland sein, um dort gemeldet sein zu können und deshalb mussten wir uns dann auch aus Deutschland abmelden und unser Unternehmen aus Deutschland abmelden.
Wir haben das dann in Zypern gemacht und sind damit super happy. Wer dazu noch mehr Infos haben möchte oder gerne auch die Connection zu unserer Agentur, der schreibt am besten direkt an team@dnx-berlin.de und wir helfen euch da weiter. Wir haben nämlich eine Agentur in Anspruch genommen, die uns wirklich von A bis Z durch den ganzen Prozess durchgeleitet hat.
Die uns an die Hand genommen hat, die unser Unternehmen für uns gegründet und aufgestellt hat und das hat echt super, super gut mit denen funktioniert. Darüber läuft auch unsere Buchhaltung, unser Accounting. Die haben deutschsprachige Ansprechpartner im Büro in Larnaka und wir sind einfach nur super happy mit dieser Agentur.
Würdet ihr angehenden digitalen Nomaden empfehlen, ihr Unternehmen ebenfalls im Ausland anzumelden? Oder würdet ihr zu Beginn eher dazu raten, das Unternehmen im Heimatland anzumelden?
Marcus Meurer: Für den Start würde ich auf jeden Fall empfehlen in Deutschland zu bleiben. Also nicht zu viele Moves zu machen. Erst mal zu sehen, dass du genügend Einnahmen generierst. Gerade die Kleinunternehmer Regelung in Deutschland ist echt gut, um unkompliziert loszulegen. Du brauchst nur einen Gewerbeschein. Der kostet ungefähr 30 Euro.
In vielen Städten kann man sich glaube ich schon online einen Gewerbeschein holen und dann kannst du loslegen. Du brauchst als Kleinunternehmer auch keine Bilanzierung, sondern nur eine Einnahmenüberschuss-Rechnung zu machen. Also alles ziemlich easy und straightforward. Wenn du einen gewissen Betrag an Einnahmen hast, dann macht es irgendwann Sinn, sich vielleicht auch mal umzuschauen, wo man sein Unternehmen noch anmelden kann.
Aber um erst mal loszulegen, als angehender digitaler Nomade, würde ich sagen, auf jeden Fall in Deutschland starten. Als Benchmark würde ich vielleicht sagen, so ab 50.000 Euro Jahresumsatz lohnt es sich vielleicht mal woanders zu gucken. Vielleicht auch schon ab 40.000 oder 30.000, aber alles, was darunter ist, würde ich erst mal in Deutschland lassen.
Unaufschiebbar: Vielen Dank erst mal für die ausführlichen und super hilfreichen Antworten, lieber Marcus. Dann interessieren uns noch ein paar allgemeinere Fragen über dich und dein Leben.
Wenn du eine Sache auf der Welt verändern dürftest: Was wäre das?
Marcus Meurer: Ich würde verändern, dass Wasser kein Geld mehr kostet. Denn Wasser kommt von der Natur und es gibt Konzerne, die Wasser in Plastikflaschen abfüllen und dafür Geld verlangen und das geht mal gar nicht.
Für welche drei Dinge in deinem Leben bist du am dankbarsten?
Marcus Meurer: Ich bin dafür dankbar, die ultimative Freiheit zu haben, dadurch, dass ich digitaler Nomade bin und von jedem Ort der Welt arbeiten kann. Ich bin dankbar für die Zeit und das Zeitalter, in dem wir gerade leben. Ich bin dankbar für das Zeitalter der Digitalisierung. Und ich bin dankbar, dass ich gesund bin.
Was sind deine Top 3 Bücher / Hörbücher, die dich am stärksten inspiriert haben?
Marcus Meurer: Ich bin ehrlich gesagt gar nicht so ein Bücherwurm. Aber welches Buch auf jeden Fall richtig gut ist, ist „AnzeigeThink and grow rich“. Dann Tony Robbins „AnzeigeAwaken the Giant Within“ und Buch Nr. 3 ist Arnold Schwarzenegger „AnzeigeTotal recall“.
Auf was könntest du in deinem Leben nicht verzichten?
Marcus Meurer: Auf veganes Essen.
Wie viele Länder hast du bisher schon bereist?
Marcus Meurer: Genau habe ich das ehrlich gesagt nie nachgezählt. Ich denke mal geschätzt um die 50.
Wenn du dir ein Land aussuchen könntest: In welchem würdest du gerne visumfrei leben können?
Marcus Meurer: Brasilien.
Welche Entscheidung in deinem Leben würdest du im Nachhinein gerne rückgängig machen wollen?
Marcus Meurer: Keine einzige, weil ich ohne diese Entscheidungen nicht die Person bin, die ich heute bin.
Was würdest du tun, wenn du unendlich viel Geld hättest?
Marcus Meurer: Genau das, was ich heute auch mache. Anderen Menschen dabei helfen, auch so ein Leben zu führen, wie ich es führe. Ihnen dabei helfen zu wachsen und zu entdecken, wer sie wirklich sind. Anderen Menschen dabei zu helfen, ihr wahres Potential zu entfalten.
Ihnen dabei zu helfen, von überall aus zu arbeiten, auf die vegane Ernährung umzusteigen, noch sportlicher und fitter oder noch selbstbewusster zu werden. Also eigentlich alles, was ich jetzt schon mache. [lacht]
Was war die beste Entscheidung in deiner beruflichen Laufbahn?
Marcus Meurer: Die beste Entscheidung in meiner beruflichen Laufbahn war, mich selbstständig zu machen. Und damit die Grundlage gelegt zu haben für mein Leben als ortsunabhängiger Unternehmer.
Was wird dein nächstes Projekt?
Marcus Meurer: Unser nächstes Projekt und unsere fetteste, größte Vision, die ich mir vorstellen kann, sind Eco-Villages auf der ganzen Welt. Diese Eco-Villages wollen wir DNX Islands nennen. Auf DNX Island will ich alles vereinen, was wir gelernt haben. Und anderen Menschen dabei helfen, genau diesen Lifestyle zu führen, den wir auch schon führen. Die DNX Islands sind eine Vision, die wir schon seit mehreren Jahren haben und die gerade immer konkreter werden.
Wir wollen die DNX Islands auf der ganzen Welt aufbauen. DNX Islands sind self-sustained (sich selbsttragende) Eco-Villages in der Natur mit Solar, mit natürlichem Meerwasser, Pools, Sauna, gesundem natürlichem veganem Essen, Detoxing, Yoga, Meditation, Pflanzenmedizin aus dem Amazonas-Dschungel, Zeremonien mit Schamanen und Healern aus dem Dschungel, Events, Kitesurfen und geiler Community mit like-minded DNXies.
Und wir möchten nicht nur weiter geile Menschen aus unserer Community zusammen bringen, sei es für die Events oder online oder auf Facebook. Sondern sie auch wieder in Einklang mit sich selbst und der Natur bringen, um so den Menschen zu zeigen, was wirklich in ihnen steckt.
Der Startschuss für die erste DNX Island
Das krasse ist, nach 2 Jahren Manifestierung und vielen inspired actions und Meditationen ist uns jetzt echt eine Opportunity in Brasilien in den Schoss gefallen. Ein riesiges Gelände, 5 Hektar direkt am Meer und direkt an einer Kite-Lagune. Mitten in der Natur, im Norden von Brasilien.
Und da wollen wir zusammen mit einem brasilianischen Couple, mit Joseph und Graziela, das erste DNX Island starten. Und dort dann auch Locals unterstützen. Die Kite-Lehrer sind dann Locals, die Healer und Schamanen kommen aus dem Amazonas-Dschungel und wir wollen Beach Clean-ups machen mit den Kids. Das ist gerade das Fetteste und Größte, was wir uns vorstellen können, und das wird jetzt unser nächstes Projekt: DNX Island.
Unaufschiebbar: Wow Marcus, 1000 Dank an dich für dieses super hilfreiche und inspirierende Interview. Danke für deine Zeit und für all die tolle Arbeit, die Feli und du leistest. Wir drücken euch fest die Daumen für die DNX Islands und alles, was noch kommt. DANKE!
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